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Drei Kameraden

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Der Motor röhrte. Das Steuerrad zitterte in meiner Hand.Die Straßen schaukelten an mir vorüber, die Häuserschwankten, und die Laternen standen schräg im Regen. »Esgeht nicht, Otto«, sagte ich. »Ich haue irgendwo gegen.«»Hau dagegen«, erwiderte er.Ich sah ihn an. Sein Gesicht war klar, gespannt undbeherrscht. Er blickte auf die Straße vor uns. Ich drückteden Rücken gegen die Sitzlehne und faßte das Steuerradfester. Ich biß die Zähne aufeinander und kniff die Augenzusammen. Langsam wurde die Straße deutlicher.»Wohin, Otto?« fragte ich.»Weiter 'raus.«Wir erreichten die Ausfallstraße, die aus der Stadt führte,und kamen auf die Chaussee. »Große Scheinwerfer«, sagteKöster.Die Betonstraße leuchtete hellgrau vor uns auf. Es regnetenur noch wenig, aber die Tropfen schlugen mir wieHagelkörner ins Gesicht. Der Wind kam in schwerenStößen, die Wolken hingen niedrig, dicht über dem Waldewaren sie zerrissen und Silber tropfte hindurch. Der Nebelhinter meinen Augen verflog. Das Brausen des Motorsschlug durch meine Arme in meinen Körper. Ich spürte dieMaschine und ihre Kraft. Die Explosionen der Zylindererschütterten die dumpfe Starrheit meines Schädels. DieKolben hämmerten wie Pumpen durch mein Blut. Ich griffzu. Der Wagen schoß die Landstraße entlang.»Schneller«, sagte Köster.Die Reifen begannen zu pfeifen. Bäume undTelegrafenstangen flogen surrend vorüber. Ein Dorf poltertevorbei. Ich war jetzt ganz klar.-444-

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