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Drei Kameraden

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einen zweiten Teddybären. »Nanu, so was von Schwein«,sagte der Budenbesitzer nur und reichte uns die Sachen.Der Mann wußte nicht, was ihm bevorstand. Lenz war derbeste Handgranatenwerfer der Kompanie gewesen, und imWinter, wenn wenig zu tun war, hatten wir monatelanggeübt, unsere Hüte auf alle möglichen Haken zu werfen.Dagegen waren die Ringe hier ein Kinderspiel. Gottfriedholte sich mühelos als nächstes eine kristallene Blumenvase.Ich ein halbes Dutzend Grammophonplatten. DerBudenbesitzer schob sie uns schweigend zu und prüfte dannseine Haken. Lenz zielte, warf und gewann einKaffeegeschirr, den zweiten Preis. Wir halten jetzt schoneinen Haufen Zuschauer. Ich warf drei Ringe ganz rasch aufdenselben Haken. Ergebnis: die büßende heilige Magdalenaim Goldrahmen.Der Budenbesitzer zog ein Gesicht, als ob er beimZahnarzt wäre, und weigerte sich, uns weiter werfen zulassen. Wir wollten aufhören, aber die Zuschauer machtenKrach. Sie verlangten von dem Mann, daß er unsweitertrudeln ließ. Sie wollten sehen, wie er ausgeplündertwurde. Am meisten Krach machte Lina, die plötzlich mitihrem Schmied wieder da war. »Vorbeiwerfen dürfen dieLeute, was?« krähte sie, »aber treffen nicht, wie?« DerSchmied brummte beifällig.»Schön«, meinte Lenz, »jeder noch einen Wurf.«Ich warf als erster. Eine Waschschüssel mit Krug undSeifenschale. Dann kam Lenz. Er nahm fünf Ringe. Vierwarf er rasch auf denselben Haken. Vor dem fünften machteer eine Kunstpause und zog eine Zigarette hervor. <strong>Drei</strong>Mann reichten ihm Feuer. Der Schmied klopfte ihm auf dieSchulter. Lina fraß vor Aufregung ihr Taschentuch. Dann-106-

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