12.07.2015 Aufrufe

Drei Kameraden

Drei Kameraden

Drei Kameraden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lenz hatte das so gemacht. Er verfrachtete Ferdinand in denCitroen und dampfte ab. Es sah so nicht so aus, als wenn Patund ich früher gingen. Es war alles sehr rührend, aber mirwurde doch einen Augenblick hundeelend dabei.Pat nahm meinen Arm. Sie ging mit ihren schönengeschmeidigen Schritten neben mir her, ich spürte dieWärme ihrer Hand, ich sah den Schimmer derLaternenlichter über ihr belebtes Gesicht gleiten – nein, ichkonnte es nicht begreifen, daß sie krank war, ich konnte esnur tagsüber begreifen, aber abends nicht, wenn das Lebenzärtlicher und wärmer und verheißungsvoller war...»Wollen wir noch ein bißchen zu mir gehen?« fragte ich.Sie nickte.Der Korridor unserer Pension war hell erleuchtet.»Verdammt noch mal«, sagte ich, »was ist denn da los?Warte mal einen Moment.«Ich schloß auf und sah nach. Der Korridor lag kahlerleuchtet da wie eine schmale Vorstadtstraße. Die Tür desZimmers von Frau Bender stand weit offen, und auch dabrannte Licht. Wie eine schwarze kleine Ameise tappteHasse den Flur hinunter, gebückt unter einer Stehlampe mitrosa Seidenschirm. Er zog um.»Guten Abend«, sagte ich. »So spät noch?«Er hob sein blasses Gesicht mit dem sanften, dunklenSchnurrbart empor. »Ich bin erst vor einer Stunde aus demBüro gekommen. Und ich habe ja nur abends Zeit für dasUmräumen.«»Ist Ihre Frau denn nicht da?«Er schüttelte den Kopf. »Sie ist bei einer Freundin. Gottsei Dank, sie hat jetzt eine Freundin, mit der sie viel-322-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!