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Drei Kameraden

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flüsterte sie, »ich brauche jemand, der mich festhält. Ich fallesonst. Ich habe Angst.«»Du siehst nicht so aus, als ob du Angst hättest«, erwiderteich.»Doch. Ich tue nur so. Ich habe oft Angst.«»Ich werde dich schon festhalten«, sagte ich, immer nochin diesem unwirklichen Traumwachen, diesemverschwebenden hellen Schlaf.»Ich werde dich schon richtig festhalten, Pat. Du wirstdich wundern.« Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände.»Wirklich?«Ich nickte. Ihre Schultern leuchteten grün wie in tiefemWasser. Ich ergriff ihre Hände und zog sie zu mir herab –eine Welle, eine leuchtende, atmende, weiche Woge, dieanstieg und alles verlöschte.Sie schlief in meinem Arm. Ich erwachte oft und sah sie an.Ich dachte, die Nacht könne nie zu Ende gehen. Wir triebenirgendwo, jenseits der Zeit. Es war alles so schnellgekommen, ich begriff es noch gar nicht. Ich begriff nochgar nicht, daß mich ein Mensch lieben konnte. Ich verstandwohl, daß ich für einen Mann ein ganz guter Kamerad seinkonnte; aber ich konnte mir nicht vorstellen, weshalb eineFrau mich lieben sollte. Ich dachte, daß es wohl nur dieseNacht sein würde, und glaubte, beim Erwachen würde esvorbei sein.Die Dunkelheit wurde grau. Ich lag ganz still. Mein Armunter Pats Kopf war eingeschlafen, ich konnte nichts mehrfühlen. Aber ich rührte mich nicht. Erst als sie sich im Schlafumdrehte und sich gegen das Kissen drückte, konnte ich ihnwegnehmen. Ich stand ganz leise auf und putzte mir-162-

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