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Drei Kameraden

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einem erfolgreichen Studienabschluß, verzweifelndenStudenten Georgie zu trösten versucht: »Man lebt auchnicht für einen Zweck. So einfach ist das nun doch nicht.«(S. 307)Aber wofür lebt der »Orden der Erfolglosen«? SeineMitglieder leben für das Leben, das zwar als Ganzesunverständlich, widersinnig, chaotisch, ungeordnet, ziellos,als »leise fressendes Nichts« (S. 367) und als »endlosesWeltgelächter« (S. 314) empfunden wird, aber inStimmungen, Augenblicken, in »wunderbaren Einzelheiten«und in den »kleinen Dingen« doch Erfüllung undZufriedenheit bringt, aber niemals Dauer, Plan und Zukunftermöglicht.Jegliches Denken, Analysieren, Begründen, Suchen vonLebenssinn scheitert. Daher ist für Lenz das Denken »dieschlimmste Krankheit der Welt«, die »unheilbar« ist (S. 137),und es bleibt nur noch ein spontanes, anarchischantirationales»du willst«, wie Robby es ausdrückt: »Dufragst nicht mehr soviel. Du willst einfach.« (S. 219)Dieses Lebensgefühl resultiert für die drei »<strong>Kameraden</strong>«,Köster, Lenz und Lohkamp, sowie die mit ihnen engvertrauten Nebenfiguren wie Ferdinand Grau, ValentinHauser und den Kneipenwirt Alfons aus den Erfahrungendes Irrwitzes und den Schrecken des Fronterlebnisses, vondem sie als »verlorene Generation« zurückgekommen waren,»jung, ohne Glauben, wie Bergleute aus einem eingestürztenSchacht« (S. 49). Was ihr Handeln bestimmt, was diegerettete und im Überleben des Schützengrabens neugeschenkte Existenz lenkt, ist das Bild, das sie »im Herzen«tragen – »unverlöschlich eingegraben in den Stunden, Tagenund Nächten, wo es nichts gab als das eine: das nackteLeben und das nackte Sterben«. (S. 299)-574-

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