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Drei Kameraden

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Sie zog den Bademantel an. »Das stammt noch aus meinemvernünftigen Jahr. Da mußte ich jeden Tag auf dem Balkoneine Stunde in der Sonne liegen. Und abends um acht Uhrschlafen gehen. Heute abend gehe ich um acht Uhr nocheinmal baden.«»Das werden wir sehen«, sagte ich. »In Vorsätzen ist derMensch immer groß. Im Ausführen nicht. Darin liegt seinScharm.«Mit dem Baden abends wurde es nichts. Wir machten nocheinen Gang zum Dorf und eine Fahrt mit dem Citroendurch die Dämmerung – dann wurde Pat plötzlich sehrmüde und verlangte nach Hause. Ich hatte das schon oft beiihr gesehen – dieses rasche Abfallen von strahlenderLebendigkeit zu jäher Müdigkeit. Sie hatte nicht viel Kraftund gar keine Reserven – dabei wirkte sie gar nicht so. Sieverbrauchte immer alles, was sie an Lebenskraft in sich hatte,und schien dann unerschöpflich zu sein in ihrergeschmeidigen Jugend – aber auf einmal kam dann derAugenblick, wo ihr Gesicht blaß wurde und ihre Augen sichtief verschatteten –, dann war es zu Ende. Sie wurde nichtlangsam müde, sie wurde es von einer Sekunde zur andern.»Fahren wir nach Hause, Robby«, sagte sie, und ihredunkle Stimme war noch tiefer als sonst.»Nach Hause? Zu Fräulein Elfriede Müller mit demgoldenen Kreuz auf der Brust? Wer weiß, was sich derTeufel inzwischen wieder ausgedacht hat.«»Nach Hause, Robby«, sagte Pat und lehnte sich müde anmeine Schulter. »Es ist unser Zuhause.«Ich nahm eine Hand vom Steuerrad und legte sie um ihreSchultern. So fuhren wir langsam durch die blaue, neblige-271-

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