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Drei Kameraden

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Ich sah, wie Köster zum Sprung ansetzte, aber dann in einermerkwürdigen Drehung abbog, die Arme ausstreckte, einengepreßten, wilden Laut ausstieß und Gottfried Lenzaufzufangen versuchte, der schwer aufs Pflaster schlug.Eine Sekunde dachte ich, er sei nur gefallen; dann sah ichdas Blut. Köster riß ihm die Jacke auf, zerrte das Hemd weg– das Blut quoll dicht hervor. Ich preßte mein Taschentuchdagegen. »Bleib hier, ich hole den Wagen«, rief Köster undrannte los.»Gottfried«, sagte ich, »hörst du mich?«Sein Gesicht wurde grau. Die Augen waren halbgeschlossen. Die Lider bewegten sich nicht. Ich hielt mit dereinen Hand seinen Kopf, mit der anderen drückte ich dasTaschentuch auf die blutende Stelle. Ich kniete neben ihm,ich lauschte auf sein Röcheln, seinen Atem, aber ich hörtenichts, lautlos war alles, die endlose Straße, die endlosenHäuser, die endlose Nacht – ich hörte nur leise klatschenddas Blut auf das Pflaster fallen und wußte, daß das schoneinmal so gewesen sein mußte und daß es nicht wahr seinkonnte.Köster raste heran. Er riß die Lehne des linken Sitzes nachhinten herum. Wir hoben Gottfried vorsichtig hoch undlegten ihn auf die beiden Sitze. Ich sprang in den Wagen undKöster schoß los. Wir fuhren zur nächsten Unfallstelle.Köster bremste vorsichtig. »Sieh nach, ob ein Arzt da ist.Sonst müssen wir weiter.«Ich lief hinein. Ein Sanitäter kam mir entgegen. »Ist einArzt da?«»Ja. Habt ihr jemand?«»Ja. Kommen Sie mit 'ran! Eine Tragbahre.«Wir hoben Gottfried auf die Bahre und trugen ihn hinein.-475-

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