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Drei Kameraden

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»Da hast du recht«, sagte sie und lachte.»Das macht nichts.« Ich stand auf. »Bei Regenwetter kannman ruhig mal was für seine Bildung tun.«Wir zogen uns an und gingen. Die Luft draußen warherrlich. Sie roch nach Wald und Feuchtigkeit. Als wir beimInternational vorbeikamen, sah ich durch die offene TürRosa neben der Theke sitzen. Sie hatte ihre TasseSchokolade vor sich stehen, weil Sonntag war. Auf demTisch lag ein kleines Paket. Wahrscheinlich wollte sienachher wie immer zu ihrem Kinde hinausfahren. Ich warlange nicht im International gewesen, und es erschien mirmerkwürdig, daß Rosa gleichmütig wie stets dasaß. Bei mirhatte sich so vieles geändert, daß ich dachte, es müsse auchüberall anderswo so sein.Wir kamen zum Museum. Ich hatte geglaubt, wir würdenziemlich allein sein, aber zu meinem Erstaunen waren sehrviele Leute da. Ich fragte einen Wärter, was los sei.»Nichts«, erwiderte er, »das ist doch immer so an denTagen, wo der Eintritt frei ist.«»Siehst du«, sagte Pat. »Es gibt noch eine Menge Leute, diesich für so etwas interessieren.«Der Wärter schob seine Mütze zurück. »So ist das nunnicht, meine Dame. Das sind fast alles Arbeitslose. Diekommen nicht wegen der Kunst, sondern weil sie nichts zutun haben. Und hier haben sie wenigstens was zumAnsehen.«»Das ist eine Erklärung, die ich besser verstehe«, sagte ich.»Jetzt ist das noch gar nichts«, erwiderte der Wärter. »ImWinter müssen Sie mal kommen! Da ist alles proppenvoll.Wegen der Heizung.«-396-

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