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Drei Kameraden

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Wir standen auf der Straße. Die Laternen vor dem Hausewarfen unruhige Lichter und Schatten nach oben in dasÄstegewirr eines alten Baumes. Die Zweige hatten schoneinen leichten grünen Schimmer, und durch das flackernde,undeutliche Licht von unten erschien der Baum vielmächtiger und höher; er sah aus, als verlöre sich die Krone inder Dämmerung darüber – wie eine riesige, gespreizte Hand,die in einer ungeheuren Sehnsucht nach dem Himmel griff.Patrice Hollmann schauerte ein wenig.»Ist Ihnen kalt?« fragte ich.Sie zog die Schultern hoch und steckte die Hände in dieÄrmel ihrer Pelzjacke. »Nur einen Augenblick. Es wardrinnen ziemlich warm.« – »Sie sind zu leicht angezogen«,sagte ich. »Es ist abends noch kalt.« Sie schüttelte den Kopf.»Ich trage nicht gern schwere Sachen. Und ich möchte, daßes endlich einmal warm wird. Ich mag keine Kälte.Wenigstens nicht in der Stadt.«»Im Cadillac ist es warm«, sagte ich. »Zur Vorsicht habeich auch eine Decke mitgebracht.«Ich half ihr in den Wagen und legte ihr die Decke über dieKnie. Sie zog sie höher hinauf. »Herrlich! So ist eswunderbar. Kälte macht traurig.«»Nicht nur Kälte.« Ich setzte mich ans Steuer. »Wollen wirjetzt etwas spazierenfahren?«Sie nickte. »Gern.«»Wohin?«»Einfach so langsam durch die Straßen. Ganz gleich,wohin.«»Gut.«-96-

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