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Drei Kameraden

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Reparatur gab; – oft kam nachträglich noch dieVersicherungsgesellschaft um den Wagen anderswohin, ineine ihrer Vertragswerkstätten, zu geben. Je weiter wirdeshalb kamen, um so besser war es. Die Kosten für dieNeumontage waren dann schon so hoch, daß es billiger war,den Wagen bei uns zu lassen. Es war dunkel, als wiraufhörten. »Fährst du heute abend noch Taxi?« fragte ichLenz.»Ausgeschlossen«, erwiderte Gottfried. »Man soll dasGeldverdienen auf keinen Fall übertreiben. Der Stutz genügtmir.«»Mir nicht«, sagte ich. »Wenn du nicht fährst, werde ichvon elf bis zwei die Nachtlokale abgrasen.«»Laß das lieber«, schmunzelte Gottfried. »Sieh statt dessenmal in den Spiegel. Du hast in letzter Zeit Pech mit deinerNase. Mit der Runkelrübe steigt kein Mensch bei dir ein.Geh ruhig nach Hause und leg dir Kompressen drauf.«Er hatte recht. Es ging wirklich nicht mit meiner Nase. Ichverabschiedete mich deshalb bald und ging nach Hause.Unterwegs traf ich Hasse und ging mit ihm das letzte Stückzusammen. Er sah verstaubt und elend aus. »Sie sind dünnergeworden«, sagte ich.Er nickte und erzählte mir, daß er abends nicht mehrrichtig äße. Seine Frau sei fast jeden Tag bei den Bekannten,die sie gefunden hätte, und käme immer erst spät nachHause. Er sei froh, daß sie Unterhaltung habe, aber abendshätte er keine Lust, sich allein etwas zu essen zu machen. Erhätte auch nicht viel Hunger; er sei viel zu müde dazu.Ich sah ihn von der Seite an, während er mit hängendenSchultern neben mir herging. Vielleicht glaubte er wirklich,-374-

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