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Drei Kameraden

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Straße lagen mit wenigen Lichtern und vereinzeltemHundegebell. Lenz saß vorne neben Otto und sang, Pat undich hockten hinten im Wagen.Köster fuhr wunderbar. Er nahm die Kurven wie einVogel. Es wirkte spielerisch, so sicher war es. Er fuhr nichthart, wie die meisten Rennfahrer. Man hätte schlafenkönnen, wenn er Serpentinen nahm, so ruhig fuhr er denWagen. Man merkte nie die Geschwindigkeit.Wir hörten am veränderten Ton der Reifen, wenn dasPflaster wechselte. Auf Teerstraßen pfiffen sie, aufSteinpflaster donnerten sie dumpf. Die Scheinwerfer jagtenwie fahle Hetzhunde langgestreckt vor uns her und zerrtenaus dem Dunkel eine zitternde Birkenallee heran, einePappelreihe, vorüberstürzende Telegrafenstangen, geduckteHäuser und die stumme Parade der Waldränder. Ungeheuerzog über uns, begleitet von tausend Sternen, der helle Rauchder Milchstraße mit.Das Tempo nahm zu. Ich deckte unsere Mäntel über Pat.Sie lächelte mir zu. »Liebst du mich eigentlich?« fragte ich.Sie schüttelte den Kopf. »Du mich?«»Nein. Ein Glück, was?«»Ein großes Glück.«»Dann kann uns ja nichts passieren, wie?«»Gar nichts –«, erwiderte sie und faßte unter den Mäntelnnach meiner Hand.Die Straße führte in einem Bogen an den Bahndammherunter. Die Schienen schimmerten. Weit vor unsschwankte ein rotes Licht. Karl brüllte auf und schoß los. Eswar ein Schnellzug mit Schlafwagen und einemhellerleuchteten Speisewagen. Wir holten auf und waren bald-207-

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