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Drei Kameraden

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noch nichts verloren.«Er hob den Kopf.»Es ist noch nichts verloren«, wiederholte ich. »Verlorenhat man einen Menschen erst, wenn er tot ist.«Er nickte hastig und griff nach dem Glase. Aber er stelltees wieder hin, ohne zu trinken. »Gestern bin ich Bürochefgeworden«, sagte er leise. »Oberbuchhalter und Bürochef.Der Prokurist hat es mir abends gesagt. Ich bin es geworden,weil ich in den letzten Monaten immer Überstundengemacht habe. Man hat zwei Büros zusammengelegt. Derandere Bürovorsteher ist entlassen worden. Ich bekommefünfzig Mark Gehalt mehr.« Er sah mich plötzlichverzweifelt an. »Glauben Sie, daß sie dageblieben wäre, wennsie es gewußt hätte?«»Nein«, sagte ich.»Fünfzig Mark mehr. Ich hätte sie ihr geben können. Siehätte sich immer etwas kaufen können. Und zwölfhundertMark habe ich doch auf der Sparkasse! Wozu habe ich dasnun gespart? Ich wollte etwas für sie haben, wenn es unsschlecht ginge. Und nun ist sie weggegangen, weil ich dafürgespart habe.«Er starrte wieder vor sich hin. »Hasse«, sagte ich, »ichglaube, das hat weniger miteinander zu tun, als Sie denken.Sie sollten gar nicht darüber nachgrübeln. Es ist für Sie nurnötig, über die nächsten paar Tage wegzukommen. Dannwerden Sie besser wissen, was Sie tun wollen. Vielleicht istIhre Frau heute abend oder morgen schon wieder da. Siedenkt doch ebenso darüber nach wie Sie.«»Sie kommt nicht wieder«, antwortete er.»Das wissen Sie nicht.«-393-

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