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Drei Kameraden

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stürzte mit freudigem Geschrei auf ihn zu. Sie war ziemlichdick und elegant und hatte das verwaschene Gesicht einervierzigjährigen Blondine, die nie Sorgen und Gedankengekannt hat. »Entschuldigen Sie«, sagte Orlow mit einemkaum merkbaren Blick, »das Geschäft...«Er verbeugte sich vor der Blondine und küßte ihr dieHand.In der Bar waren Valentin, Köster und Ferdinand Grau,Lenz kam etwas später. Ich setzte mich zu ihnen undbestellte mir eine halbe Flasche Rum. Ich fühlte mich immernoch verdammt schlecht.Ferdinand hockte in einer Ecke, breit und massig, mitverfallenem Gesicht und ganz klaren blauen Augen. Er hatteschon allerlei getrunken. »Na, kleiner Robby«, sagte er undschlug mir auf die Schulter, »was ist mit dir los?«»Nichts, Ferdinand«, erwiderte ich, »das ist ja gerade dasSchlimme.«Er betrachtete mich eine Weile. »Nichts?« sagte er dann,»nichts? Das ist viel! Das Nichts ist der Spiegel, in dem mandie Welt erkennt.«»Bravo!« rief Lenz. »Unerhört originell, Ferdinand!«»Sei du ruhig, Gottfried.« Ferdinand wandte ihm seinenmächtigen Schädel zu. »Ein Romantiker wie du ist nur einpathetischer Hopser am Rande des Lebens. Er versteht esimmer falsch und macht sich daraus seine Sensationen. Wasweißt du vom Nichts, du Leichtgewicht?«»Genug, um ein Leichtgewicht bleiben zu wollen«, erklärteLenz.»Anständige Menschen haben Respekt vor dem Nichts,-440-

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