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Drei Kameraden

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»Natürlich. Wenn du willst, fahre ich mit. Ich habe hiernichts zu tun.«»Ist nicht nötig. Es ist weiter nichts. Ich habe schon zuHause angerufen.«Welch ein Licht, dachte ich, als Karl auf die Straßehinausschoß, welch ein wunderbares Abendlicht über denDächern! Wie voll und süß das Leben ist!Ich mußte ein paar Minuten auf Jaffé warten. EineSchwester führte mich in ein kleines Zimmer, in dem alteZeitschriften umherlagen. Ein paar Blumentöpfe mitRankengewächsen standen auf der Fensterbank. Es warenimmer dieselben Zeitschriften in braunen Umschlägen undimmer dieselben traurigen Rankengewächse; man fand sienur in Wartezimmern von Ärzten und Krankenhäusern.Jaffé kam herein. Er trug einen schneeweißen Mantel, dernoch die Plättkniffe zeigte. Aber als er sich zu mir setzte,sah ich an der Innenseite des rechten Ärmels einen ganzkleinen hellroten Blutspritzer. Ich hatte in meinem Lebenviel Blut gesehen – aber dieser winzige Fleck wirkte aufeinmal beklemmender auf mich als noch so vieleblutgetränkte Verbände. Meine zuversichtliche Stimmungerlosch.»Ich habe Ihnen versprochen zu sagen, wie es mit FräuleinHollmann steht«, sagte Jaffé.Ich nickte und sah auf die Tischdecke. Sie hatte ein buntesPlüschmuster. Ich starrte auf die ineinander geschachteltenSechsecke und hatte das verrückte Gefühl, daß alles gutgehen würde, wenn ich nur aushaken und nicht blinzelnmüßte, ehe Jaffé weitersprach.»Sie war vor zwei Jahren sechs Monate im Sanatorium.-343-

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