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Drei Kameraden

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am Tisch stand und eine Sessellehne umklammerte. Ich sahihr Gesicht und verzichtete auf jeden Widerstand. Selbst mitKanonen hätte man diese Person nicht wankend gemacht inihrem Entschluß, den Tisch zu erobern.»Können Sie mir wenigstens noch einen Kognak bringen?«knurrte ich den Kellner an.»Sehr wohl, mein Herr. Wieder einen großen?«»Ja.«»Bitte sehr.« Er verbeugte sich. »Es ist doch ein Tisch fürsechs Personen, mein Herr«, sagte er entschuldigend.»Schon recht. Bringen Sie nur den Kognak.«Die Athletin schien auch einem Abstinentenklubanzugehören. Sie starrte auf meinen Schnaps, als wäre er einverfaulter Fisch. Um sie zu ärgern, bestellte ich noch einenund starrte zurück. Das ganze Unternehmen erschien mirplötzlich lächerlich. Was wollte ich hier? Und was wollte ichvon dem Mädchen? Ich wußte nicht einmal, ob ich sie in alldem Durcheinander und Geschwätz überhauptwiedererkennen würde. Ärgerlich schüttete ich meinenKognak hinunter. – »Salute!« sagte jemand hinter mir.Ich fuhr auf. Da stand sie und lachte. »Sie fangen ja rechtzeitig an!« Ich stellte das Glas, das ich immer noch in derHand hielt, auf den Tisch. Ich war plötzlich verwirrt. DasMädchen sah ganz anders aus, als ich es in Erinnerung hatte.Zwischen den vielen Kuchen essenden, wohlgenährtenWeibern wirkte es wie eine schmale, junge Amazone, kühl,strahlend, sicher und unangreifbar. – Das wird nie etwas mituns, dachte ich und sagte: »Wo sind Sie denn nur sogeisterhaft hergekommen? Ich habe doch die ganze Zeit dieTür beobachtet.«Sie zeigte nach rechts hinüber. »Dort drüben ist noch ein-47-

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