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Drei Kameraden

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Der Wirt deckte auf. Er hatte fünfzehn und sah michzweifelnd an. Dann kaufte er weiter ein, ein As, und warkaputt. Ich zeigte meine Karten vor. Es waren nur zwölfAugen, und er hätte mit fünfzehn gewonnen gehabt.»Verdammt, jetzt höre ich auf«, fluchte er. »So was angemeinem Bluff! Ich dachte, Sie hätten mindestensachtzehn.«Alois meckerte. Ich strich das Geld ein. Der Wirt gähnteund sah nach der Uhr: »Fast elf. Ich glaube, wir machenSchluß. Kommt doch keiner mehr.«»Da kommt noch einer«, sagte Alois.Die Tür ging auf. Es war Köster. »Gibt's was Neuesdraußen, Otto?«Er nickte. »Eine Saalschlacht in den Borussiasälen. ZweiSchwerverletzte, ein paar Dutzend Leichtverletzte undungefähr hundert Verhaftungen. Zwei Schießereien imNorden. Ein Schupo tot. Weiß nicht, wieviel Verletzte. Na,und jetzt geht's ja wohl erst noch los, wenn die großenVersammlungen zu Ende sind. Bist du hier fertig?«»Ja«, sagte ich. »Wir wollten gerade Schluß machen.«»Dann komm mit.«Ich sah zum Wirt hinüber. Er nickte. »Also, Servus«, sagteich.»Servus«, erwiderte der Wirt träge. »Nehmt euch in acht.«Wir gingen hinaus. Draußen roch es nach Schnee.Flugblätter lagen wie große, tote, weiße Schmetterlinge aufder Straße.»Gottfried ist nicht da«, sagte Köster. »Er steckt in einerdieser Versammlungen. Ich habe gehört, daß sie gesprengtwerden sollen, und glaube, daß noch allerhand passieren-467-

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