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Drei Kameraden

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Sicherheit bedeuten würde?« fragte er dann leise und scharf.»Ja«, sagte ich. »Es würde bedeuten, daß sie nicht alleinsterben würde. Und was das heißt, weiß ich auch.«Jaffé hob die Schultern hoch, als fröstele er. Dann ging erlangsam zum Fenster und sah in den Regen hinaus. Als erzurückkam, war sein Gesicht eine Maske. Er blieb dicht vormir stehen. »Wie alt sind Sie?« fragte er.»<strong>Drei</strong>ßig«, erwiderte ich. Ich begriff nicht, was er wollte.»<strong>Drei</strong>ßig«, wiederholte er in einem merkwürdigen Tone,als spräche er zu sich selbst und hätte mich gar nichtverstanden. »<strong>Drei</strong>ßig, mein Gott!« Er ging zu seinemSchreibtisch und blieb dort stehen, klein und abwesendneben dem riesigen, blanken Möbel. »Ich bin jetzt baldsechzig«, sagte er, ohne mich anzusehen, »aber ich könntedas nicht. Ich würde immer wieder alles versuchen, immerwieder, und wenn ich genau wüßte, daß es zwecklos wäre.«Ich schwieg. Jaffé stand da, als hätte er alles um sich herumvergessen. Dann machte er eine Bewegung, und sein Gesichtwechselte den Ausdruck. Er lächelte. »Ich glaube bestimmt,daß sie oben den Winter gut überstehen wird.«»Nur den Winter?« fragte ich.»Ich hoffe, daß sie dann im Frühjahr wieder herunterkann.«»Hoffen«, sagte ich, »was heißt hoffen?«»Alles«, erwiderte Jaffé. »Immer alles. Ich kann Ihnen jetztnicht mehr sagen. Das andere sind Möglichkeiten. Man mußsehen, wie es oben wird. Aber ich hoffe bestimmt, daß sie imFrühjahr zurückkommen kann.«»Bestimmt?«»Ja.« Er ging um den Schreibtisch herum und stieß mit-413-

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