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Drei Kameraden

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Ich hatte keine Sorge, daß einer von ihnen wirklich etwasunternehmen wollte; das gab es nicht unter uns. Aber ichwußte nicht so genau, wie es mit dem Mädchen war – eskonnte ja leicht sein, daß einer der andern ihr großartiggefiel. Wir kannten uns noch zu wenig, als daß ich sichergewesen wäre. Wann war man überhaupt schon sicher?»Wollen wir leise verschwinden?« fragte ich. – Sie nickte.Wir gingen durch die Straßen. Es war diesig geworden.Nebel fiel langsam über die Stadt, grüne und silberne Nebel.Ich nahm Pats Hand und steckte sie in meine Manteltasche.So gingen wir lange Zeit.»Müde?« fragte ich.Sie schüttelte den Kopf und lächelte.Ich zeigte auf die Cafes, an denen wir vorüberkamen.»Wollen wir irgendwo hinein?«»Nein. Nicht schon wieder.«Wir gingen weiter und kamen an den Friedhof. Er war wieeine stille Insel in der steinernen Häuserflut. Die Bäumerauschten. Ihre Wipfel waren schon nicht mehr zu sehen.Wir suchten eine leere Bank und setzten uns.Die Laternen vor uns am Straßenrand hatten zitterndeorangefarbene Höfe bekommen. Im stärker fallenden Nebelbegann das große Märchen Licht. Maikäfer kamen trunkenaus den Linden herangetaumelt, sie umkreisten die Laternenund bumsten schwer gegen die feuchten Scheiben. DerNebel verwandelte alles, er hob es hoch und löste es los, dasHotel gegenüber schwamm schon wie ein Ozeandampfermit erleuchteten Kabinen über dem schwarzen Spiegel desAsphalts, der graue Schatten der Kirche dahinter wurde zueinem gespenstischen Segelschiff mit hohen Masten, die sich-152-

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