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Drei Kameraden

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Unendlichkeit, er begrub die Nacht unter sich, die Angst,das Grauen – ich sprang zurück, ich hielt mich an der Tür,ich sagte: »Sie kommen! Doktor, Pat, sie kommen. Ich höresie schon!«Der Arzt hatte mich schon den ganzen Abend für ziemlichverrückt gehalten. Er stand auf und horchte ebenfalls. »Eswird ein anderer Wagen sein«, sagte er schließlich.»Nein, ich kenne den Motor.«Er sah mich gereizt an. Er schien sich für einenAutofachmann zu halten. Er war geduldig und vorsichtigwie eine Mutter mit Pat; aber sowie ich von Autos redete,funkelte er mich durch seine Brille an und wußte es besser.»Unmöglich«, sagte er kurz und ging wieder hinein.Ich blieb draußen. Ich zitterte vor Erregung. »Karl! Karl!«sagte ich. Jetzt wechselten gedämpfte und heulende Schläge– der Wagen mußte im Dorf sein, er fuhr in irrsinnigemTempo zwischen den Häusern durch. Jetzt wurde dasHeulen schwächer; er war hinter dem Wald – und jetztschwoll es an, rasend, jubelnd, ein heller Strich wischtedurch den Nebel, die Scheinwerfer, ein Donnern, der Arztstand fassungslos neben mir, jäh blendete uns das vollheranschießende Licht, und mit knirschendem Ruck hieltder Wagen vor der Gartentür. Ich rannte hin. Der Professorstieg gerade aus. Er beachtete mich nicht, sondern ging aufden Arzt zu. Hinter ihm kam Köster. »Wie geht es ihr?«sagte er.»Sie blutet noch.«»Kommt vor«, sagte er, »brauchst dich noch nicht zuängstigen.« Ich schwieg und sah ihn an.»Hast du eine Zigarette?« fragte er.Ich gab sie ihm. »Gut, daß du gekommen bist, Otto.«-291-

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