12.07.2015 Aufrufe

Drei Kameraden

Drei Kameraden

Drei Kameraden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»So hoheitsvoll war sie gar nicht...«»Gegen dich nicht.«Pat lachte. »Mir hat sie gut gefallen. Aber jetzt wollen wirdie Koffer holen und die Badesachen auspacken.«Ich hatte eine Stunde geschwommen und lag am Strande inder Sonne. Pat war noch im Wasser. Ihre weiße Badekappetauchte ab und zu zwischen dem blauen Schwall der Wellenauf. Ein paar Möwen kreischten. Am Horizont zog langsamein Dampfer mit wehender Rauchfahne vorüber.Die Sonne brannte. Sie zerschmolz jeden Widerstand zuschläfrig gedankenloser Hingabe. Ich schloß die Augen undstreckte mich lang aus. Der heiße Sand knisterte. DasGeräusch der schwachen Brandung rauschte mir in denOhren. Es erinnerte mich an etwas, an einen heißen Tag, woich ebenso gelegen hatte –Es war im Sommer 1917 gewesen. Unsere Kompanie lagdamals in Flandern, und wir hatten unverhofft ein paar TageUrlaub nach Ostende bekommen, Meyer, Holthoff, Breyer,Lütgens, ich und noch einige andere. Die meisten von unswaren noch nie am Meere gewesen, und diese wenigen Tage,diese fast unbegreifliche Pause zwischen Tod und Tod,wurden zu einer wilden Hingabe an Sonne, Sand und Meer.Wir blieben den ganzen Tag am Strande, wir dehnten unserenackten Körper in der Sonne – denn Nacktsein, nichtBepacktsein mit den Waffen und der Uniform, das hießschon soviel wie Frieden –, wir tobten am Strande herumund stürmten immer wieder in das Meer hinein, wir spürtenunsere Glieder, unseren Atem, unsere Bewegungen mit derganzen Stärke, die die Dinge des Lebens in dieser Zeithatten, wir vergaßen alles in diesen Stunden und wollten-268-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!