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Drei Kameraden

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vor Neid erbleichen würden, wenn sie ihn sähen.«»Aber Robby!« Lachend schob sie mich zurück. »Du hastkeine Ahnung davon. Siehst du überhaupt manchmal, wasich anhabe?«»Ich sehe jede Kleinigkeit«, erklärte ich und hockte michdicht neben sie auf den Boden, allerdings etwas in denSchatten, wegen meiner Nase.»So? Was habe ich denn gestern abend angehabt?«»Gestern?« Ich dachte nach. Ich wußte es tatsächlichnicht.»Das habe ich erwartet, Liebling! Du weißt ja überhauptfast gar nichts von mir.«»Stimmt«, sagte ich, »aber das ist gerade das Schöne. Jemehr man voneinander weiß, desto mehr mißversteht mansich. Und je näher man sich kennt, desto fremder wird mansich. Sieh mal die Familie Hasse an; – die wissen allesvoneinander und sind sich mehr zuwider als die fremdestenMenschen.«Sie setzte die kleine schwarze Kappe auf und probierte sievor dem Spiegel. »Was du da sagst, stimmt nur halb,Robby.«»Das ist mit allen Wahrheiten so«, erwiderte ich. »Weiterkommen wir nie. Dafür sind wir Menschen. Und wirmachen schon genug Unsinn mit unsern halben Wahrheiten.Mit den ganzen könnten wir überhaupt nicht leben.«Sie setzte den Hut ab und legte ihn fort. Dann drehte siesich um. Dabei erblickte sie meine Nase. »Was ist denndas?« fragte sie erschrocken.»Nichts Schlimmes. Es sieht nur so aus. Beim Arbeitenunter dem Wagen ist mir was drauf gefallen.«-377-

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