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Drei Kameraden

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23 Anfang November verkauften wir den Citroen. DasGeld reichte, um die Werkstatt eine Weile weiterzuführen,aber unsere Lage wurde von Woche zu Woche schlechter.Die Leute stellten im Winter ihre Wagen ein, um Benzin undSteuern zu sparen, und Reparaturen kamen immer wenigervor. Wir halfen uns zwar mit dem Taxi durch, aber derVerdienst war für drei zu knapp, und ich war deshalb ganzfroh, als der Wirt vom International mir vorschlug, vomDezember ab wieder jeden Abend bei ihm Klavier zuspielen. Er hatte in der letzten Zeit Glück gehabt; derViehhändlerverband hatte seine wöchentlichenVereinsabende in ein Hinterzimmer des Internationalverlegt, dann war der Pferdehändlerverband nachgefolgt undzum Schluß noch die Gesellschaft für Feuerbestattung aufgemeinnütziger Grundlage. Auf diese Weise konnte ichLenz und Köster das Taxi lassen, und mir war es auch sonstganz recht – wußte ohnehin oft nicht, wie ich die Abendeherumbringen sollte.Pat schrieb mir regelmäßig. Ich wartete auf ihre Briefe,aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie lebte, undmanchmal, in den dunklen, schmutzigen Dezemberwochen,wo es nicht einmal mittags richtig hell wurde, glaubte ich, siesei mir längst entglitten, und alles sei vorbei. Es schien mirendlos, seit sie fort war, und ich konnte mir nicht vorstellen,daß sie wiederkommen würde. Dann kamen Abende vollschwerer, wilder Sehnsucht, wo nichts mehr half, als mit denHuren und den Viehhändlern bis morgens zu sitzen und zutrinken.Der Wirt hatte die Erlaubnis bekommen, das Internationalam Weihnachtsabend offenzuhalten. Es sollte eine große-447-

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