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Drei Kameraden

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der bis auf die Arche Noah ging. Gustav winkte ab undinteressierte sich für den Schwarzweißen. Anton verlangtehundert Mark für den Rotbraunen. Gustav bot fünf. Ihmgefiel der Urgroßvater nicht. Er mäkelte auch am Schwanzherum. Die Ohren waren ebenfalls nicht richtig. DerSchwarzweiße, der war tipptopp.Ich stand in der Ecke und hörte zu. Plötzlich griff etwasnach meinem Hut. Erstaunt drehte ich mich um. Ein kleinerAffe saß in der Ecke auf seiner Stange, ein bißchenzusammengekrümmt, mit gelbem Fell und traurigemGesicht. Er hatte schwarze, runde Augen und diebekümmerten Lippen einer alten Frau. Um den Bauch hatteer einen Ledergurt geschlungen, an dem eine Kette befestigtwar. Die Hände waren klein, schwarz und erschreckendmenschlich.Ich blieb stehen und verhielt mich ruhig. Langsam rückteder Affe auf seiner Stange näher. Er sah mich dabei dauerndan, nicht mißtrauisch, sondern mit einem merkwürdigen,verhaltenen Blick. Vorsichtig streckte er schließlich seineHand aus. Ich hielt ihm einen Finger hin. Er zuckte zurück,dann nahm er ihn. Es war sonderbar, die kühle Kinderhandzu fühlen, wie sie meinen Finger umklammerte. Es war, alswolle sich ein armer, stummer, in diesen gekrümmtenKörper verschlagener Mensch hinausretten. Man konnte dietodtraurigen Augen nicht lange ansehen.Schnaufend tauchte Gustav aus dem Wald vonStammbäumen wieder auf. »Also abgemacht, Anton, dukriegst einen Dobermannrüden aus Hertha dafür. Das besteGeschäft deines Lebens!« Dann wandte er sich zu mir.»Willst du ihn gleich mitnehmen?«»Was kostet er denn?«-340-

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