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Drei Kameraden

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»Viertausend Mark«, sagte ich. »Schon wieder. Scheintheute in der Luft zu liegen.«Rosa sah mich verständnislos an. »Spiel lieber etwas«, sagtesie, »damit wir eine andere Stimmung kriegen.«»Schön – wo wir jetzt alle wieder hier sind.«Ich setzte mich ans Klavier und spielte ein paar Schlager.Während ich spielte, dachte ich daran, daß Pats Geld nurungefähr bis Ende Januar für das Sanatorium reichen würdeund daß ich mehr verdienen müßte als bisher. Ich schlugmechanisch auf die Tasten los und sah neben mir im SofaRosa hingerissen lauschen und daneben das blasse, von einerungeheuren Enttäuschung völlig versteinerte Gesicht Lillys,kälter und lebloser, als wenn es tot gewesen wäre.Ein Schrei weckte mich aus meinem Dahinbrüten. Rosawar aus ihren Träumen aufgefahren. Sie stand hinter demTisch, der Hut war schief gerutscht, die Augen waren weitaufgerissen, und langsam, ohne daß sie es merkte, lief derKaffee aus ihrer umgeworfenen Tasse den Tisch herunter inihre aufgeklappte Handtasche. »Arthur!« stammelte sie,»Arthur, bist du's wirklich?«Ich hörte auf zu spielen. Ein Mann war eingetreten, hager,mit schlenkrigen Bewegungen, eine Melone weit hinten aufdem Kopf. Er hatte eine gelbe, ungesunde Gesichtsfarbe,eine große Nase und einen zu kleinen, eiförmigen Kopf.»Arthur«, stammelte Rosa immer noch. »Du?«»Na, wer sonst?« knurrte Arthur.»Mein Gott, wo kommst du her?«»Wo soll ich denn herkommen? Von der Straße durch dieTür.«-435-

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