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Drei Kameraden

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Ich starrte auf die Scheine. Wo hatte er das nur her? Undso schnell? Ich kannte doch unsere Quellen. Und plötzlichwußte ich es. Ich sah den rennfahrenden KonfektionärBollwies vor mir, wie er gierig an Karl herumklopfte, abendsvor der Bar, als er seine Wette verloren hatte, und sagte:»Für den Wagen bin ich jederzeit Käufer.« Verflucht! Kösterhatte Karl verkauft! Daher auf einmal das Geld! Karl, vondem er gesagt hatte, er verlöre lieber eine Hand als denWagen. Karl war nicht mehr da. Er war jetzt in den dickenHänden des Anzugfabrikanten, und Otto, dessen Ohr ihnauf Kilometer erkannte, würde ihn durch die Straßen heulenhören wie einen verstoßenen Hund.Ich steckte den Brief Kösters und das kleine Paket mit denMorphiumampullen ein. Ratlos stand ich noch immer vordem Postschalter. Ich hätte das Geld am liebsten sofortzurückgeschickt, Aber es ging nicht, wir brauchten es. Ichglättete die Scheine und steckte sie ein. Dann ging ichhinaus. Verflucht, von jetzt an würde ich um jedes Autoeinen Bogen machen müssen. Autos waren Freunde, aberKarl war uns noch viel mehr gewesen. Ein Kamerad! Karl,das Chausseegespenst. Wir hatten zusammengehört. Karlund Köster, Karl und Lenz, Karl und Pat. Ich stampftezornig und hilflos den Schnee von meinen Füßen. Lenz wartot. Karl war fort. Und Pat? Mit geblendeten Augen starrteich in den Himmel, diesen grauen, endlosen Himmel einesirren Gottes, der das Leben und das Sterben erfunden hatte,um sich zu unterhalten.Nachmittags schlug der Wind um, es wurde klarer undkälter, und abends ging es Pat besser. Sie konnte amnächsten Morgen aufstehen, und ein paar Tage später, alsRoth, der Mann, der geheilt war, abreiste, konnte sie sogar-533-

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