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Drei Kameraden

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großer trauriger Mehlwurm. Langsam kann er heran. »Wannist der Wagen fertig?« fragte er.»In ungefähr drei Wochen«, erklärte Köster.Er zeigte auf das Verdeck. »Das ist mit drin, nicht wahr?«»Wieso?« fragte Otto. »Es ist doch ganz unbeschädigt.«Der Bäckermeister machte eine ungeduldige Bewegung.»Natürlich. Aber ein neues Verdeck kann doch dabeiabfallen. Ist ja ein ziemlich großer Auftrag für Sie. Wirverstehen uns, was?«»Nein«, sagte Köster.Er verstand ihn sehr gut. Der Mann wollte kostenlos einneues Verdeck, für das die Versicherung nicht haftbar war,in die Reparatur hineinschmuggeln. Wir stritten uns eineWeile herum. Der Mann drohte, alles rückgängig zu machenund einen Kostenanschlag von einer gefälligeren Werkstatteinholen zu lassen. Schließlich gab Köster nach. Er hätte esnicht getan, wenn wir nicht Arbeit gebraucht hätten. »Naalso, warum denn nicht gleich«, meinte der Bäckermeistermit schiefem Lächeln. »Ich komme in den nächsten Tagen,den Stoff aussuchen. Beige, denke ich. Zarte Farben.«Wir fuhren los. Draußen zeigte Lenz auf die Sitze desFords. Sie hatten große schwarze Flecken. »Das Blut seinertoten Frau. Und ein neues Verdeck herausgeschunden.Beige. Zarte Farben. Alle Achtung. Dem trau' ich auch zu,daß er die Versicherungssumme für zwei Tote 'rausholt. DieFrau war ja schwanger.«Köster zuckte die Achseln. »Er sagt sich wahrscheinlich,daß das eine mit dem andern nichts zu tun hat.«»Möglich«, sagte Lenz. »Es soll ja Leute geben, für die sowas direkt ein Trost im Unglück ist. Uns kostet es glatt-45-

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