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Drei Kameraden

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meine Rumflasche und ein Glas und stellte sie auf den Tisch.Otto ließ den Wagen an. Der Motor schlurfte ganz tief undverhalten. Lenz hatte die Füße auf der Fensterbank undstarrte hinaus. Ich setzte mich neben ihn. »Warst du schonmal betrunken, wenn du mit einer Frau zusammen warst?«»Oft«, erwiderte er, ohne sich zu rühren.»Und?«Er sah mich aus schrägen Augen an. »Du meinst, wennman dann was verboxt hat? Nie entschuldigen, Baby. Niereden. Blumen schicken. Ohne Brief. Nur Blumen. Diedecken alles zu. Sogar Gräber.«Ich sah ihn an. Er rührte sich nicht. Seine Augen glitzertenim Widerschein des weißen Lichtes draußen. Der Motor liefimmer noch, leise grollend, als bebe unter uns die Erde.»Könnte nun eigentlich ruhig etwas trinken«, sagte ich undmachte die Flasche auf.Köster stellte den Motor ab. Dann wandte er sich an Lenz.»Der Mond ist jetzt hell genug, um ein Glas zu finden,Gottfried. Mach die Illumination aus. Besonders den Ford.Das Biest erinnert mich mit dem schrägen Scheinwerfer anden Krieg. War kein Spaß nachts, wenn die Dinger nach demFlugzeug langten.«Lenz nickte. »Und mich erinnert das da – na, ist ja egal...«Er stand auf und machte die Scheinwerfer aus.Der Mond war über das Fabrikdach emporgestiegen. Erwar immer heller geworden und hing nun wie ein gelberLampion in den Ästen des Pflaumenbaumes. Die Zweigeschwankten leise hin und her im schwachen Wind.»Merkwürdig«, sagte Lenz nach einer Weile, »warum setztman allen möglichen Leuten Denkmäler – warum nicht mal-69-

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