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Drei Kameraden

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»Da hast du recht!« Ich betrachtete die riesigen altenBüsche. »Für die nächsten Wochen habe ich damitausgesorgt, Gottfried.«»Länger. Du hast Glück. Es ist eine sehr dauerhafte, langeblühende Rosensorte. Du reichst damit mindestens bisSeptember. Und von da an gibt es hier dann Astern undChrysanthemen. Komm, ich zeige sie dir auch gleich.«Wir gingen durch den Garten. Die Rosen duftetenbetäubend. Wie eine summende Wolke flogenBienenschwärme von Blüte zu Blüte.»Sieh dir das an«, sagte ich und blieb stehen. »Wo mögendie nur herkommen? Mitten in der Stadt? Hier gibt es in derNähe doch gar keine Bienenkörbe. Oder glaubst du, daß diePastoren welche auf ihren Dächern stehen haben?«»Nein, Bruder«, erwiderte Lenz. »Die kommen todsichervon irgendeinem Bauernhof. Sie kennen nur eben ihrenWeg.« Er zwinkerte mit den Augen. »Wir nicht, was?«Ich hob die Schultern.»Vielleicht doch. Wenigstens ein kleines Stück. Soweitman es eben kann. Du nicht?«»Nein. Will's auch gar nicht wissen. Ziele machen dasLeben bürgerlich.«Ich blickte zum Domturm hinauf. Seidengrün stand er vordem blauen Himmel, unendlich alt und ruhig, vonSchwalben umflogen.»Wie still es hier ist«, sagte ich.Lenz nickte. »Ja, mein Alter, hier merkt man, daß einemeigentlich nur Zeit gefehlt hat, um ein guter Mensch zuwerden, was?«»Zeit und Ruhe«, erwiderte ich. »Ruhe auch.«-336-

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