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Drei Kameraden

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Hügel. Soviel wir wußten, war es eine Art Privatirrenanstaltfür leichtkranke, reiche Patienten – aber sicher war ein Arztda und ein Verbandsraum.Wir fuhren den Hügel hinauf und klingelten. Eine sehrhübsche Schwester kam heraus. Sie wurde blaß, als sie dasBlut sah, und lief zurück. Gleich darauf kam eine zweite,bedeutend ältere. »Bedaure«, sagte sie sofort, »wir sind nichtauf Unfälle eingerichtet. Sie müssen zum Virchow-Krankenhaus fahren. Es ist nicht weit.«»Es ist fast eine Stunde von hier«, erwiderte Köster.Die Schwester sah ihn abweisend an. »Wir sind gar nichtauf so etwas eingerichtet. Es ist auch kein Arzt da...«»Dann verstoßen Sie gegen das Gesetz«, erklärte Lenz.»Privatanstalten Ihrer Art müssen einen ständigen Arzthaben. Würden Sie mir erlauben, einmal Ihr Telefon zubenützen? Ich möchte mit der Polizeidirektion und derRedaktion des Tageblattes telefonieren.«Die Schwester wurde unschlüssig. »Ich glaube, Sie könnenberuhigt sein«, sagte Köster kalt. »Ihre Arbeit wird Ihnensicher gut bezahlt werden. Wir brauchen zunächst eineTragbahre. Den Arzt werden Sie ja wohl erreichen können.«Sie zögerte immer noch. »Eine Tragbahre«, erläuterte Lenz,»gehört ebenfalls laut Gesetz, ebenso wie ausreichendesVerbandsmaterial...«»Jaja«, erwiderte sie hastig, scheinbar niedergeschmettertdurch so viel Kenntnisse, »sofort, ich schicke jemand...«Sie verschwand. »Allerhand«, sagte ich.»Kann dir auch im Städtischen Krankenhaus passieren«,antwortete Gottfried gleichmütig. »Erst kommt das Geld,dann die Bürokratie, dann die Hilfe.«-367-

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