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Drei Kameraden

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Ich wartete, bis er das Kerngehäuse in den Papierkorbwarf.»Sie sind also einverstanden?« fragte ich dann.»Moment!« Er holte einen neuen Apfel aus derSchreibtischschublade.»Wollen Sie auch einen?«»Danke, nicht gerade jetzt...«Er biß krachend hinein. »Viel Äpfel essen, Herr Lohkamp!Äpfel verlängern das Leben! Jeden Tag ein paar Äpfel – undSie brauchen nie einen Arzt!«»Auch nicht, wenn ich mir den Arm breche?«Er grinste, warf das zweite Kerngehäuse weg und standauf. »Sie brechen sich dann eben keinen Arm!«»Das ist praktisch«, sagte ich und wartete ab, was jetztkommen würde. Dieses Apfelgespräch war mir zuverdächtig.Blumenthal holte eine Zigarrenkiste aus einem kleinenSchrank und bot sie mir an. Es waren die Coronas, die ichschon kannte. »Verlängern die auch das Leben?« fragte ich.»Nein, die verkürzen es. Das gleicht sich dann aus mit denÄpfeln.«Er blies eine Wolke Rauch aus und sah mich mit schiefemKopf wie ein nachdenklicher Vogel von unten herauf an.»Ausgleichen, Herr Lohkamp, immer ausgleichen – das istdas ganze Geheimnis im Leben...«»Wenn man's kann...«Er blinzelte. »Ja, können, das ist das Geheimnis. Wirwissen zuviel und können zuwenig. Weil wir zuviel wissen.«Er lachte. »Entschuldigen Sie – nach Tisch werde ich-246-

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