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Drei Kameraden

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des Streichholzes beleuchtete sein Gesicht. Der halbdunkleRaum erschien ungeheuer groß und sehr blau durch denkleinen rötlichen Schein.»Kann man an dem Bild noch etwas ändern?« fragte derBäcker.»Was denn?«Ferdinand kam heran. Der Bäcker zeigte auf den Schmuck.»Kann man das da wieder wegmachen?«Es war die mächtige goldene Brosche, die er damals, beider Bestellung, extra verlangt hatte. »Gewiß«, sagteFerdinand, »sie stört sogar das Gesicht. Das Bild gewinnt,wenn sie wegkommt.«»Das meine ich auch.« Er druckste eine Weile herum. »Waskostet es denn?«Ferdinand und ich warfen uns einen Blick zu. »Es kostetgar nichts«, sagte Ferdinand gutmütig, »im Gegenteil,eigentlich bekämen Sie noch etwas heraus. Es ist ja dannweniger drauf.«Der Bäcker hob überrascht den Kopf. Es sah einenAugenblick so aus, als wollte er darauf eingehen. Aber dannsagte er mit einem Entschluß: »Ach nein, das lassen Sie nur– Sie haben es doch malen müssen...«»Das ist auch wieder wahr...«Wir gingen. Auf der Treppe, als ich den gebeugten Rückenvor mir sah, war ich etwas gerührt über den Bäcker und dieTatsache, daß ihm bei dem Schwindel mit der Brosche dasGewissen geschlagen hatte. Es paßte mir nicht recht, ihm indieser Stimmung mit dem Cadillac zu Leibe gehen zumüssen. Doch dann dachte ich daran, daß ein Teil seinergewiß ehrlichen Trauer um die tote Frau sicher nur daher-254-

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