12.07.2015 Aufrufe

Drei Kameraden

Drei Kameraden

Drei Kameraden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zerbrechen, da war es, als wäre das nicht derselbe Mensch –so müde, verfallen und alt sah sie aus.»Was hat er gehabt?« fragte sie, ohne die Lippen zubewegen.»Es ist plötzlich gekommen«, sagte ich.Sie hörte nicht zu. Sie blickte auf ihre Hände. »Was macheich jetzt?« murmelte sie. »Was mache ich nur jetzt?«Ich wartete eine Zeitlang. Ich fühlte mich scheußlich. »Siehaben doch sicher jemand, zu dem Sie gehen können«, sagteich schließlich. »Es ist am besten, Sie bleiben nicht hier. Siewollten doch auch nicht hierbleiben...«»Das ist doch alles anders nun«, erwiderte sie, ohneaufzusehen. »Was soll ich jetzt nur machen?«»Sie haben doch sicher jemand, der auf Sie wartet. GehenSie zu ihm und besprechen Sie alles mit ihm. Und danngehen Sie nach Weihnachten zum Polizeirevier. Da sind dieSachen hinterlegt, auch die Bankausweise. Sie müssen sichdort melden, damit Sie das Geld ausgezahlt bekommen.«»Geld, Geld«, murmelte sie stumpf. »Was für Geld?«»Ziemlich viel. Zwölfhundert Mark ungefähr.«Sie hob den Kopf. Ihre Augen hatten plötzlich einenirrsinnigen Ausdruck. »Nein!« kreischte sie, »das ist nichtwahr!«Ich gab keine Antwort. »Sagen Sie, daß es nicht wahr ist«,flüsterte sie.»Vielleicht ist es nicht wahr. Aber vielleicht hat er es auchheimlich als Notgroschen zurückgelegt.«Sie stand auf. Sie war auf einmal völlig verändert. IhreBewegungen hatten etwas ruckartig Mechanisches. Sienäherte ihr Gesicht ganz dicht dem meinen. »Ja, es ist wahr«,-451-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!