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Drei Kameraden

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Anfang zu schwer. Bring einen Baccardi-Cocktail«, rief ichzu Fred hinüber.Fred brachte die Gläser. Er setzte auch eine Schale mitSalzmandeln und schwarzgebrannten Kaffeebohnen dazu.»Laß meine Flasche nur gleich hier stehen«, sagte ich.Langsam bekam alles Griff und Glanz. Die Unsicherheitschwand, die Worte kamen von selber, und ich achtete nichtmehr so darauf, was ich sagte. Ich trank weiter und spürte,wie die große, weiche Welle herankam und mich erfaßte, wiesich die leere Stunde der Dämmerung mit Bildern füllte undgeisterhaft über den gleichgültigen, grauen Bezirken desDaseins der lautlose Zug der Träume wiederauftauchte. DieWände der Bar weiteten sich, und plötzlich war es nichtmehr die Bar – es war eine Ecke der Welt, ein Winkel derZuflucht, ein halbdunkler Unterstand, um den ringsumherdie ewige Schlacht des Chaos brauste und in dem wirgeborgen hockten, rätselhaft zueinandergeweht durch dasZwielicht der Zeit. Das Mädchen saß zusammengekauert inseinem Stuhl, fremd und geheimnisvoll, als wäre es hierherverschlagen von der anderen Seite des Lebens. Ich hörtemich sprechen, aber es war, als wäre ich es nicht mehr, alsspräche jetzt ein anderer, einer, der ich hätte sein mögen.Die Worte stimmten nicht mehr, sie verschoben sich, siedrängten hinüber in andere, buntere Gebiete, als sie diekleinen Ereignisse meines Lebens geben konnten – ichwußte, daß sie schon nicht mehr Wahrheit waren, daß sie zuPhantasie und Lüge wurden, aber es war mir gleich –, dieWahrheit war trostlos und fahl, und nur das Gefühl und derAbglanz der Träume waren Leben...In der kupfernen Wanne der Bar glühte das Licht. Ab und-54-

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