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Drei Kameraden

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gemacht. Die vertrank er seitdem. Er behauptete, das Glückfeiern zu müssen, lebend herausgekommen zu sein. Es warihm gleich, daß das schon eine Anzahl Jahre her war. Ererklärte, man könne es gar nicht genug feiern. Er war einerder Menschen, die ein unheimliches Gedächtnis für denKrieg haben. Wir andern hatten vieles vergessen; er abererinnerte sich an jeden Tag und jede Stunde.Ich sah, daß er schon viel getrunken hatte: Er saß ganzversunken und abwesend in seiner Ecke. Ich hob die Hand.»Salü, Valentin!«Er blickte auf und nickte. »Salü, Robby!«Wir setzten uns in eine Ecke. Der Mixer kam. »Wasmöchten Sie trinken?« fragte ich das Mädchen.»Vielleicht einen Martini«, erwiderte sie. »Einen trockenenMartini.«»Darin ist Fred Spezialist.«Fred erlaubte sich ein Lächeln. »Mir wie immer«, sagte ich.Die Bar war kühl und halbdunkel. Sie roch nachvergossenem Gin und Kognak. Es war ein würziger Geruch,wie nach Wacholder und Brot. Von der Decke hing dasholzgeschnitzte Modell eines Segelschiffs herab. Die Wandhinter der Theke war mit Kupfer beschlagen. Das gedämpfteLicht eines Leuchters warf rote Reflexe hinein, als spiegelesich dort ein unterirdisches Feuer. Von den kleinen,schmiedeeisernen Wandarmen brannten nur zwei – einer beiValentin und einer bei uns. Sie hatten gelbePergamentschirme, die aus alten Landkarten gemacht waren,und sahen aus wie schmale, erleuchtete Ausschnitte derWelt.Ich war etwas verlegen und wußte nicht recht, wie ich einGespräch anfangen sollte. Ich kannte das Mädchen ja-50-

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