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Drei Kameraden

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unter das Hemd, ich fühlte ihre Hand auf meiner Haut, unddann ihren Atem, ihre Lippen und dann ihre Tränen.Vorsichtig, damit sie die Kurve nicht merkte, drehteKöster auf dem Marktplatz des nächsten Dorfes den Wagenin einer langen Schleife und fuhr langsam zurück.Die Sonne war verschwunden, als wir die Höhe wiederüberfuhren, und im Osten stand schon blaß und klarzwischen aufsteigenden Wolken der Mond. Wir fuhrenzurück, die Ketten malmten über den Boden mitmonotonem Geräusch, es wurde sehr still, ich saß reglos undrührte mich nicht und fühlte die Tränen Pats auf meinemHerzen, als blute dort eine Wunde.Eine Stunde später saß ich in der Halle. Pat war in ihremZimmer, und Köster war zur Wetterstelle gegangen, um sichzu erkundigen, ob es Schnee gäbe. Es war draußen dunstiggeworden, der Mond hatte jetzt einen Hof, und weich undgrau wie Samt stand der Abend vor den Fenstern. Nacheiner Weile kam Antonio und setzte sich zu mir. Ein paarTische entfernt saß eine Kanonenkugel in einemHomespunanzug mit zu kurzen Knickerbockern. EinSäuglingsgesicht mit aufgeworfenen Lippen und kaltenAugen, darüber ein runder roter Kopf ohne Haare, glänzendwie eine Billardkugel. Neben ihm eine schmale Frau mittiefen Augenschatten und einem flehentlichen,kummervollen Ausdruck. Die Kanonenkugel war lebhaft,der Kopf war ständig in Bewegung, die rosigen Patschhändebeschrieben glatte Kurven.»Wunderbar, hier oben, ganz herrlich! Dies Panorama,diese Luft, diese Verpflegung! Hast es wirklich gut...«»Bernhard«, sagte die Frau leise.-521-

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