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Drei Kameraden

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zu wechseln.Der Mann mit dem lila Hemd übergab mir meinen Zettel.Gustav und das Fleißige Lieschen betrachteten mich, alshätte ich die Beulenpest. Sie rückten sichtbar von mir ab unddrängten zum Pult, um dort mit gegenseitigemHohngelächter, in dem aber doch der Respekt der Fachleutevoreinander steckte, Gipsy II und Maientraum zu tippen.In diesem Augenblick kippte jemand um. Es war einer dermageren Leute, die vorn neben den Tischen gestandenhatten. Er rutschte an der Wand entlang und schlug hart aufdie Erde. Die beiden Postschaffner hoben ihn auf undpackten ihn auf einen Stuhl. Sein Gesicht war grauweiß. DerMund stand offen.»Jotte doch!« sagte eine der Huren, eine volle schwarzePerson mit glattem Haar und niedriger Stirn, »hol mal einer'n Becher Wasser.«Ich wunderte mich, wie wenige Leute sich um denOhnmächtigen kümmerten. Die meisten sahen nur flüchtighin, dann wandten sie sich wieder den Wetten zu. »Kommtalle Augenblicke vor«, sagte Gustav. »Arbeitslose.Verwetten jeden Pfennig. Lauern immer auf das ganz großeGeld, tausend zu zehn.«Der Kutscher kam aus der Zigarrenabteilung mit einemGlas Wasser. Die schwarze Hure tauchte ihr Taschentuchhinein und wischte dem Mann damit über die Stirn und dieSchläfen. Er seufzte und öffnete plötzlich die Augen. Eshatte etwas Unheimliches, wie sie auf einmal lautlos wiederda waren in dem ganz erloschenen Gesicht – so, als blickteneugierig und kalt ein anderes, unbekanntes Wesen durchdie Schlitze einer starren, grauweißen Maske.Das Mädchen nahm das Glas Wasser und gab dem Mann-361-

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