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Drei Kameraden

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ich.»Freunde – na, Sie wissen ja.« Er lachte spöttisch. »Wennman plötzlich kein Geld mehr hat, springen sie weg wieFlöhe von einem toten Hund.«»Dann wird's schwer sein.«Er zog die Stirn in Falten. »Keine Ahnung, wie das wird.Ich habe nur noch ein paar hundert Mark. Und gelernt habeich nichts, als Geld auszugeben. Mein Professor scheintdoch recht zu behalten, wenn auch auf andere Weise – ichkratze in zwei Jahren ab –, allerdings an einer Kugel.«Mich packte plötzlich eine unsinnige Wut auf diesenidiotischen Schwätzer. Wußte er denn nicht, was das Lebenwar? Ich sah vor mir Antonio mit Pat gehen, ich sah ihrenunter den Griffen der Krankheit schmaler gewordenenNacken, ich wußte, wie gerne sie lebte, und ich hätte indiesem Augenblick Roth töten können, wenn Pat dadurchgesund geworden wäre.Der Zug fuhr ab. Roth winkte mit seinem Hut. DieZurückbleibenden riefen ihm alles mögliche nach undlachten. Ein Mädchen lief stolpernd ein Stück hinter demZug her und schrie mit überkippender, dünner Stimme:»Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen!« Dann kam siezurück und brach in Tränen aus. Die andern machtenverlegene Mienen. »Hallo!« rief Antonio. »Wer am Bahnhofweint, muß eine Buße zahlen! Das ist altesSanatoriumsgesetz! Buße für die Kasse des nächstenFestes!«Er hielt mit großer Geste die Hand hin. Die anderenlachten wieder. Auch das Mädchen lächelte unter Tränenüber sein armes, spitzes Gesicht und zog ein abgeschabtes-535-

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