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Drei Kameraden

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ist? Er soll verschwinden. Sag ihm, daß das mit Gottfriedfertig ist. Habe früher Bescheid gewußt als ihr! Siehst es ja!Hat geschossen, aber ich habe ihm die Hand'runtergeschlagen. Dann habe ich geschossen. Wo ist Otto?«»Irgendwo um die Mönkestraße 'rum.«»Gott sei Dank! Da wohnt er ja längst nicht mehr. Aberschaff Otto trotzdem weg.«Ich ging zum Telefon und rief den Taxistand an, woGustav sich gewöhnlich aufhielt. Er war da. »Gustav«, sagteich, »kannst du mal zur Ecke Wiesenstraße undBellevueplatz kommen? Schnell? Ich warte da.«»Gemacht. Bin in zehn Minuten da.«Ich hängte den Hörer ein und ging zu Alfons zurück. Erzog sich eine andere Hose an. »Habe nicht gewußt, daß ihrunterwegs wart«, sagte er. Sein Gesicht war immer noch naß.»Wäre besser gewesen, ihr hättet irgendwo gesessen.Wegen des Alibis. Könnte ja sein, daß sie euch danachfragen. Man weiß nie...«»Denk lieber an dich«, sagte ich.»Ach wo!« Er sprach schneller als sonst. »War allein mitihm. Habe im Zimmer auf ihn gewartet. War in einerWohnlaube. Ringsum keine Nachbarn. Außerdem Notwehr.Er schoß sofort, als er 'reinkam. Brauche kein Alibi. Kannein Dutzend haben, wenn ich will.« Er sah mich an. Er saßauf einem Stuhl, das nasse, breite Gesicht mir zugewandt,die Haare verschwitzt, den großen Mund schief verzogen,und seine Augen waren fast unerträglich, so viel Qual,Schmerz und Liebe lagen plötzlich nackt und hoffnungslosdarin. »Nun wird Gottfried Ruhe haben«, sagte er leise undheiser. »Hatte das Gefühl, daß er keine Ruhe hatte vorher.«-499-

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