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Drei Kameraden

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geworden, und ein Streifen Mondlicht fiel über den Weghinweg bis in das Zimmer. Es war, als hätte der Garten nurdarauf gewartet, daß die Tür geöffnet würde – so stark drangsofort der Nachtduft der Blumen herein, der süße Geruchvon Goldlack, Reseda und Rosen. Er erfüllte das ganzeZimmer.»Sieh nur«, sagte ich und zeigte hinaus.Man konnte im voller werdenden Mondlicht den ganzenGartenweg entlang sehen. Die Blumen standen mitgeneigten Stengeln am Rande, die Blätter hatten die Farbeoxydierten Silbers, und die Blüten, die am Tage buntgeleuchtet hatten, schimmerten jetzt in matten Pastelltönengeisterhaft und zart. Das Mondlicht und die Nacht hattenihren Farben die Kraft genommen – dafür aber war ihr Duftvoller und süßer als jemals am Tage.Ich sah zu Pat hinüber. Zart und schmal und zerbrechlichlag ihr Kopf mit dem dunklen Haar auf den weißen Kissen.Sie hatte nicht viel Kraft – aber auch sie hatte das Geheimnisdes Zerbrechlichen, das Geheimnis der Blumen in derDämmerung und im schwebenden Licht des Mondes.Sie richtete sich ein wenig auf. »Ich bin wirklich sehrmüde, Robby. Ist das schlimm?«Ich setzte mich zu ihr an das Bett. »Gar nicht. Du wirstgut schlafen.«»Aber du willst doch noch nicht schlafen.«»Ich gehe dann noch etwas an den Strand.«Sie nickte und legte sich zurück. Ich blieb noch eine Weilesitzen. »Laß die Tür über Nacht offen«, sagte sieschlaftrunken. »Das ist, als ob man im Garten schläft...«Sie begann tiefer zu atmen, und ich stand leise auf und ging-277-

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