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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Drucksache 12/7600 <strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong><br />

MALF bezüglich <strong>de</strong>r Importe <strong>und</strong> Expo rte auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong>de</strong>r Automobil- <strong>und</strong> Motorradindustrie im Jahr<br />

1980. Abgewickelt wur<strong>de</strong>n die Geschäfte in <strong>de</strong>r DDR<br />

über die Transinter GmbH <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle<br />

Koordinierung. Von größerer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Bereich<br />

Kommerzielle Koordinierung war <strong>de</strong>r VEB Kombinat<br />

Spezialtechnik Dres<strong>de</strong>n.<br />

Das Kombinat Spezialtechnik Dres<strong>de</strong>n<br />

Das Kombinat Spezialtechnik Dres<strong>de</strong>n (KSD) wur<strong>de</strong><br />

1971 als Verband von zunächst vier verschie<strong>de</strong>nen<br />

volkseigenen <strong>und</strong> NVA-Betrieben gebil<strong>de</strong>t. Laut Beschluß<br />

<strong>de</strong>s Sekretariats <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED vom 26. April<br />

1978 wur<strong>de</strong>n 1979 vier weitere Bet riebe angeglie<strong>de</strong>rt.<br />

Die Kombinatsbetriebe waren danach folgen<strong>de</strong>:<br />

- die Flugzeugwerft Dres<strong>de</strong>n (FWD)<br />

- das Instandsetzungswerk Ludwigsfel<strong>de</strong> (INL)<br />

- das Instandsetzungswerk Pinnow (IWP)<br />

- das Lehrgeräte- <strong>und</strong> Reparaturwerk Mittenwal<strong>de</strong><br />

(LRM)<br />

- <strong>de</strong>r Geräte- <strong>und</strong> Werkzeugbau Wiesa (GWW)<br />

- die Mechanischen Werkstätten Königswartha<br />

(MWK)<br />

- das Spreewerk Lübben (SWL)<br />

- die Mechanischen Werkstätten Ra<strong>de</strong>berg (MWR)<br />

Das KSD war <strong>de</strong>m MALF direkt unterstellt. Zahlreiche<br />

Offiziere <strong>und</strong> Unteroffiziere wur<strong>de</strong>n für die Tätigkeit<br />

im KSD aus <strong>de</strong>r NVA abberufen. Diese Mitarbeiter<br />

unterstan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m stellvertreten<strong>de</strong>n Minister <strong>und</strong><br />

Chef Technik <strong>und</strong> Bewaffnung <strong>de</strong>s MfNV. Generaldirektor<br />

im KSD war ab 1975 Oberst Siegf ried Eschke<br />

(GMS „Hans Müller"), nach<strong>de</strong>m er bereits im „Aufbaustab"<br />

als NVA-Vertreter an <strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>s KSD<br />

mitgewirkt hatte <strong>und</strong> ab Beginn als erster Stellvertreter<br />

<strong>de</strong>s Generaldirektors eingesetzt war. Die Zuständigkeit<br />

für die Absicherung lag in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Ministeriums für Staatssicherheit.<br />

Die wesentliche Aufgabe <strong>de</strong>s KSD bestand in <strong>de</strong>r Instandsetzung<br />

von veraltetem, vor allem militärischem<br />

Material sowie in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>und</strong> Herstellung<br />

von Wehrtechnik. Als Außenhan<strong>de</strong>lsbetriebe, die für<br />

<strong>de</strong>n Absatz <strong>de</strong>r Produkte <strong>de</strong>s KSD zuständig waren,<br />

fungierten vor <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Waffenhan<strong>de</strong>lsunternehmen<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung<br />

IMES GmbH im Jahre 1982 in erster Linie <strong>de</strong>r Ingenieur-Technische<br />

Außenhan<strong>de</strong>l (ITA) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Bereich<br />

Spezieller Außenhan<strong>de</strong>l (BSA) <strong>de</strong>s Ministeriums für<br />

Außenhan<strong>de</strong>l.<br />

Import von Produktionsanlagen<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>m MALF <strong>und</strong> weiteren staatlichen<br />

Organen besorgte <strong>de</strong>r Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

Produktionsanlagen für <strong>de</strong>ren Kombinatsbetriebe,<br />

um do rt die Voraussetzungen für eine Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r Güterproduktion <strong>und</strong> für die Instandsetzung<br />

von Geräten zur Devisenerwirtschaftung zu<br />

schaffen. Ausgehend von <strong>de</strong>r Initiative <strong>de</strong>s Kombinatsbetriebs<br />

<strong>und</strong> mit Zustimmung <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED erfolgte<br />

über <strong>de</strong>n Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

die Vorfinanzierung <strong>de</strong>s Imports sowie in seinem Auftrag<br />

<strong>und</strong> mit Hilfe seiner vorhan<strong>de</strong>nen Unternehmenskontakte<br />

<strong>de</strong>r Import <strong>de</strong>r Anlagen. An <strong>de</strong>r Ab-<br />

wicklung <strong>de</strong>r Impo rte waren weiterhin die jeweils zuständigen<br />

VEB <strong>und</strong> die jeweils verantwortlichen Ministerien<br />

beteiligt. Dabei wur<strong>de</strong> auch unter Embargo<br />

stehen<strong>de</strong> Ware importiert. (Dokument-Nr. 183-185)<br />

Instandsetzungstätigkeit im Auftrag <strong>de</strong>s Bereichs<br />

Kommerzielle Koordinierung<br />

Das aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bestän<strong>de</strong>n wie MdI,<br />

MfNV <strong>und</strong> MfS <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

zum Export zur Verfügung gestellte Material<br />

stammte in <strong>de</strong>r Regel aus <strong>de</strong>ren eigener Verwendung.<br />

Das be<strong>de</strong>utete einen entsprechen<strong>de</strong>n Abnutzungsgrad<br />

<strong>und</strong> erfor<strong>de</strong>rte eine technische Überholung <strong>de</strong>r<br />

angebotenen Materialien. In <strong>de</strong>n <strong>de</strong>m KSD unterstellten<br />

Instandsetzungsbetrieben wur<strong>de</strong> das militärische<br />

Exportgut repariert <strong>und</strong> in verkaufsfähigen Zustand<br />

gebracht. Das KSD war als übergeordnetes Organ <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Instandsetzungsbetriebe Ansprechpartner<br />

für <strong>de</strong>n Bereich Kommerzielle Koordinierung; es leitete<br />

die Organisation <strong>und</strong> trug die Verantwortung für<br />

die Instandsetzung. Zusammen mit <strong>de</strong>n weiteren beteiligten<br />

staatlichen Organen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung unterzeichnete <strong>de</strong>r Generaldirektor<br />

<strong>de</strong>s KSD die Industrievereinbarungen, im<br />

Rahmen <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>rer das KSD tätig wur<strong>de</strong>.<br />

Lizenzproduktion<br />

Ein Großteil <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Kombinatsbetrieben hergestellten<br />

Militärtechnik wur<strong>de</strong> in Lizenz, hauptsächlich<br />

<strong>de</strong>r UdSSR, gefertigt, was für <strong>de</strong>ren Export die Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Lizenzgebers erfor<strong>de</strong>rte. Dies stellte<br />

sich für die DDR als erhebliche Hür<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Export<br />

heraus. Die Sowjetunion war in <strong>de</strong>r Regel nicht damit<br />

einverstan<strong>de</strong>n, daß diese Ware - ins sog. NSW exportiert<br />

wer<strong>de</strong>n sollte, zum Teil aus i<strong>de</strong>ologischen Grün<strong>de</strong>n,<br />

wie z.B. bei <strong>de</strong>r Lieferung von militärischem Material<br />

in das Spannungsgebiet Iran - Irak, aber auch<br />

<strong>de</strong>shalb, weil die DDR für die UdSSR eine Konkurrenz<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Devisenerwirtschaftung darstellte.<br />

Die UdSSR for<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>shalb die Lizenzgebühren<br />

in konvertibler Währung.<br />

Wenn die Genehmigung nicht erteilt wur<strong>de</strong>, aber<br />

auch, um <strong>de</strong>r Zahlung von Lizenzgebühren von vorneherein<br />

aus <strong>de</strong>m Weg zu gehen, wur<strong>de</strong>n die Waren<br />

vielfach ohne Genehmigung <strong>de</strong>r UdSSR exportiert,<br />

<strong>und</strong> zwar in <strong>de</strong>r Zuständigkeit <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle<br />

Koordinierung, genauer <strong>de</strong>r IMES GmbH. (Dokument-Nr.<br />

183)<br />

Eigenentwicklung im KSD<br />

Das Problem <strong>de</strong>r Abhängigkeit vom Lizenzgeber <strong>und</strong><br />

die Aussicht auf <strong>de</strong>n verstärkten Absatz gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Produkte aus dieser Fertigung kann als Ausgangspunkt<br />

für die Initiative zur Forcierung <strong>de</strong>r Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung im Bereich <strong>de</strong>r Militärtechnik in <strong>de</strong>n<br />

80er Jahren betrachtet wer<strong>de</strong>n. Die vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Möglichkeiten <strong>de</strong>r Devisenerwirtschaftung wur<strong>de</strong>n<br />

eingeschränkt durch ein verstärktes Interesse <strong>de</strong>r<br />

UdSSR an <strong>de</strong>r Bezahlung <strong>de</strong>r Lizenzgebühren in harter<br />

Währung.<br />

Durch Beschluß <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED wur<strong>de</strong> 1983 <strong>de</strong>r<br />

Gr<strong>und</strong>stein zur Eigenentwicklung gelegt, um „we<br />

sentliche Voraussetzungen zur Steigerung <strong>de</strong>s NSW-

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