09.05.2013 Aufrufe

Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- das Konto „Clienti 6191" <strong>und</strong> das Konto „Intertransit<br />

7560" bei <strong>de</strong>r Schweizerischen Volksbank<br />

Chiasso, auf die von 1982 bis 1985 vom Beschuldigten<br />

Dr. Schalck-Golodkowski r<strong>und</strong> sechs Mio. DM<br />

überwiesen wur<strong>de</strong>n;<br />

- <strong>de</strong>r Verbleib <strong>de</strong>r insgesamt 6,1 Mio. DM, die sich<br />

<strong>de</strong>r Beschuldigte Dr. Schalck-Golodkowski in bar<br />

vom Konto 769 <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung<br />

zwischen 1986 <strong>und</strong> 1989 auszahlen ließ<br />

(Vermerk auf <strong>de</strong>n Quittungen: „Betr. Depot Krumke"<br />

bzw. „Treuhand Kr."). Vor <strong>de</strong>n Barabhebungen<br />

hatte die Krumke GmbH jeweils entsprechen<strong>de</strong><br />

Provisionen in Verrechnungseinheiten an Transinter<br />

GmbH überwiesen.<br />

- die Überweisung von 5 Mio. DM im Juni 1988 durch<br />

Dr. Schalck-Golodkowski vom Konto 0528 DHB auf<br />

ein Konto „Calvados" beim Schweizerischen Bankverein/Küßnacht;<br />

Zweck <strong>und</strong> Begünstigte <strong>de</strong>r<br />

Überweisung sind unbekannt;<br />

- die Überweisung <strong>de</strong>r A. Moksel AG im Februar<br />

1990 in Höhe von fünf Mio. DM zzgl. 512.000 DM<br />

Zinsen auf das Konto 528 DHB zurück. In ihrer<br />

Buchführung verbuchte die A. Moksel AG <strong>de</strong>n Gesamtbetrag<br />

gewinnmin<strong>de</strong>rnd per 31. Dezember<br />

1989 als „Einkauf-Nachbelastung".<br />

Dem Beschuldigten Dr. Schalck-Golodkowski wird<br />

die Veruntreuung von min<strong>de</strong>stens 12,535 Mio. DM<br />

vorgeworfen, die er in <strong>de</strong>n Jahren 1981 bis 1989 vom<br />

Beschuldigten Manfred Wolf erhalten <strong>und</strong> für die Barkasse<br />

„Sekretariat Schalck-Golodkowski betreffend<br />

Partei" vereinnahmt hat, obwohl seitens <strong>de</strong>r SED kein<br />

Anspruch auf diese Son<strong>de</strong>rverwendung bestand.<br />

Dem Beschuldigten Alexan<strong>de</strong>r Moksel wird vorgeworfen,<br />

die Rückübertragung treuhän<strong>de</strong>risch für <strong>de</strong>n<br />

Bereich Kommerzielle Koordinierung erworbener Anteile<br />

an Auslandsunternehmen verweigert zu haben.<br />

Hinsichtlich A. Moksel wird wegen <strong>de</strong>s Verdachts <strong>de</strong>s<br />

Subventionsbetrugs, <strong>de</strong>r Zollverkürzung <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />

Verstoßes gegen das MRG Nr. 53 ermittelt. Ihm wird<br />

vorgeworfen, Ausfuhrsubventionen für angeblich aus<br />

<strong>de</strong>r EG stammen<strong>de</strong>s Vieh/Fleisch erhalten zu haben,<br />

obgleich dieses aus <strong>de</strong>r DDR stammte.<br />

Der Komplex ist noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen<br />

sind aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>s Beweismaterials<br />

schwierig <strong>und</strong> <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Rechtshilfeersuchen<br />

langwierig.<br />

Verfahren betreffend Barkassen<br />

Unter an<strong>de</strong>rem läuft in diesem Bereich ein Verfahren<br />

gegen Dr. Schalck-Golodkowski wegen Untreue pp.<br />

(2 Js 989/92). Es geht um die Barkasse „Sekretariat<br />

Schalck-Wilkening", Konto 745. Überprüft wer<strong>de</strong>n<br />

Auszahlungsbeträge mit fehlen<strong>de</strong>n Belegen <strong>und</strong> fehlen<strong>de</strong>n<br />

Verwendungsnachweisen. Hinsichtlich zweier<br />

Beträge sowie mutmaßlicher Käufe von Nachtsichtgeräten<br />

<strong>und</strong> sonstigem Kriegsmaterial (unerlaubte Mittelverwendung)<br />

ist mangels hinreichen<strong>de</strong>n Tatverdachts<br />

eine Teileinstellung gemäß § 170 Absatz 2<br />

StPO erfolgt. Hinsichtlich eines weiteren Betrages erfolgte<br />

Abtrennung <strong>und</strong> Einleitung eines neuen Verfahrens<br />

(2 Js 1234/92).<br />

<strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 12/7600<br />

Weiterhin ist auch ein Verfahren gegen Dr. Schalck-<br />

Golodkowski <strong>und</strong> Sei<strong>de</strong>l wegen <strong>de</strong>s Verdachts <strong>de</strong>r<br />

Untreue <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Vertrauensmißbrauchs gemäß<br />

§§ 161a, 162 <strong>und</strong> 165 DDR-StGB betreffend die Barkasse<br />

„Sei<strong>de</strong>l" anhängig.<br />

Weitere Komplexe<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich hier um folgen<strong>de</strong> Überprüfungsvorgänge:<br />

- „Markgegenwert" (6AR24/92)<br />

Die Staatsanwaltschaft prüft, ob Überweisungen <strong>de</strong>s<br />

Ministeriums für Finanzen <strong>de</strong>r DDR an <strong>de</strong>n Bereich<br />

Kommerzielle Koordinierung (sog. MGW = Erstattung<br />

<strong>de</strong>s Markgegenwerts) für Leistungsimporte im Gesamtbetrag<br />

von ca. zwölf Mrd. Mark <strong>de</strong>r DDR zu<br />

Recht erfolgt sind. Aus diesem Vorprüfungsvorgang<br />

wur<strong>de</strong> nach Auskunft <strong>de</strong>r AG Regierungskriminalität<br />

mittlerweile ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, das<br />

sich gegen <strong>de</strong>n damaligen kommissarischen Leiter<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung, Prof. Dr.<br />

Karl-Heinz Gerstenberger, die ehemalige Leiterin <strong>de</strong>r<br />

Hauptabteilung II <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung,<br />

Meta Bleßing, sowie die damalige stellvertreten<strong>de</strong><br />

Finanzministerin, Dr. Herta König, <strong>und</strong> die<br />

Abteilungsleiterin für Valutawirtschaft, Gudrun Rauscher,<br />

vom Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen richtet (2 Js 30/<br />

93). Gegenstand <strong>de</strong>s Verfahrens sind am 22. Februar<br />

1990 erfolgte Zahlungen von neun Mrd. Mark <strong>de</strong>r<br />

DDR <strong>und</strong> 3.269.800.000 Mark <strong>de</strong>r DDR durch das Ministerium<br />

<strong>de</strong>r Finanzen an <strong>de</strong>n Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung <strong>und</strong> die am 1. März 1990 erfolgte Überweisung<br />

dieser Gel<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung an die ihm zuzuordnen<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

Intrac Han<strong>de</strong>lgesellschaft mbH, Berliner<br />

Import-Export-Gesellschaft mbH (BIEG) <strong>und</strong> forum<br />

Han<strong>de</strong>lgesellschaft mbH. Es besteht <strong>de</strong>r Verdacht,<br />

daß diese Zahlungen - zumin<strong>de</strong>st teilweise - unberechtigterweise<br />

bzw. rechtsgr<strong>und</strong>los erfolgten. Die Ermittlungen<br />

dauern an. (Vgl. Fünfter Teil, C. I. 2. g)<br />

- „ Doppelumstellung " (6 AR 205/91)<br />

Die Staatsanwaltschaft prüft das Vorliegen eines Anfangsverdachts<br />

<strong>de</strong>s Betruges o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Untreue gegen<br />

Verantwortliche <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

zuzuordnen<strong>de</strong>n Unternehmen forum Han<strong>de</strong>lsgesellschaft<br />

mbH, Berliner Import-Export-Gesellschaft<br />

mbH (BIEG), Intrac Han<strong>de</strong>lsgesellschaft mbH<br />

sowie <strong>de</strong>r Berliner Han<strong>de</strong>ls- <strong>und</strong> Finanzierungsgesellschaft<br />

mbH (Nachfolgeorganisation <strong>de</strong>s zum 31. März<br />

1990 aufgelösten Bereichs Kommerzielle Koordinierung)<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>r Finanzen <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

DDR. Der Vorgang hat folgen<strong>de</strong>n Hintergr<strong>und</strong>:<br />

Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Währungsumstellung<br />

zum 1. Juli 1990 haben die genannten Unternehmen<br />

noch im Juni 1990 Devisen an das Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen<br />

<strong>de</strong>r DDR abgeführt, wofür sie unter Anwendung<br />

<strong>de</strong>s DDR-internen Umtauschkurses für Außenhan<strong>de</strong>lsgeschäfte<br />

(sog. „Richtungskoeffizient") <strong>de</strong>n<br />

4,4-fachen Betrag in Mark <strong>de</strong>r DDR aus <strong>de</strong>m Staatshaushalt<br />

erhielten. Dadurch haben diese Betriebe infolge<br />

<strong>de</strong>r späteren Währungsumstellung im Verhältnis<br />

2:1 im Hinblick auf die ursprünglichen Devisen-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!