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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Import von Airbussen<br />

Auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s Beschlusses <strong>de</strong>s Politbüros <strong>de</strong>s<br />

ZK <strong>de</strong>r SED vom 24. Mai 1988 wur<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m<br />

Bereich Kommerzielle Koordinierung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Fluggesellschaft<br />

Interflug sowie <strong>de</strong>m Ministerium für Verkehrswesen<br />

eine Industrievereinbarung über <strong>de</strong>n Import<br />

von drei Airbus-Flugzeugen abgeschlossen.<br />

Der vertragsgemäß zur Finanzierung dieser Flugzeuge<br />

verpflichtete Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

setzte dafür Kreditmittel in Höhe von 355 Mio. DM<br />

ein, die aus <strong>de</strong>m zur Bezahlung <strong>de</strong>r Mikrotechnologie-Importe<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s „Fonds 1100" von <strong>de</strong>r<br />

DHB gewährten Kredit in Höhe von 1,105 Mrd. Valuta-Mark<br />

stammten. Der Finanzierungsaufwand setzte<br />

sich aus <strong>de</strong>m Kaufpreis <strong>de</strong>r Airbusse sowie <strong>de</strong>r Ausbildungskosten<br />

<strong>de</strong>r Piloten <strong>und</strong> <strong>de</strong>r notwendigen Bo<strong>de</strong>ngeräte<br />

in Höhe von 193,8 Mio. USD zusammen.<br />

Die Refinanzierung <strong>de</strong>r Anschaffungskosten einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Kreditzinsen durch die Fluggesellschaft<br />

Interflug sollte entsprechend <strong>de</strong>r Vereinbarung<br />

durch zusätzliche Erwirtschaftung von Deviseneinnahmen<br />

erfolgen, die durch <strong>de</strong>n Einsatz dieser Flugzeuge<br />

auf sog. „KD-Strecken" (KD = konvertierbare<br />

Devisen) verdient wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Die vom Bereich Kommerzielle Koordinierung investierten<br />

Gel<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n bis zur Flucht von Dr.<br />

Schalck-Golodkowski nicht zurückgezahlt. Die Kreditschul<strong>de</strong>n<br />

aus <strong>de</strong>m Ankauf <strong>de</strong>r Flugzeuge wur<strong>de</strong>n<br />

im Zuge <strong>de</strong>r Auflösung <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle<br />

Koordinierung auf die Gesellschaft Interflug <strong>und</strong> damit<br />

auf die Zahlungsbilanz 1991 bis 1996 übertragen.<br />

Importe von Interhotels<br />

Auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s Ministerratsbeschlusses vom<br />

27. Oktober 1977, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Beschluß <strong>de</strong>s Politbüros<br />

<strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED vom 2. November 1976 über die Unterstellung<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung<br />

<strong>und</strong> seines Leiters unter das Politbüro-Mitglied Dr.<br />

Mittag vorausging, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung die Aufgabe übertragen, die Deviseneinnahmen<br />

<strong>de</strong>r DDR auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s Tourismus<br />

mit Bürgern westlicher Staaten nachhaltig zu verbessern.<br />

Zu diesem Zweck erfolgte die Zuordnung <strong>de</strong>s<br />

VEB Reisebüro <strong>de</strong>r DDR <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vereinigung Interhotel<br />

zum Bereich.<br />

Die genannten Planbetriebe führten ihre Deviseneinnahmen<br />

aufgr<strong>und</strong> eines vom Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung erteilten Abführungsplans vollständig<br />

auf das Konto 0559 bei <strong>de</strong>r DHB ab, wobei die Hauptabteilung<br />

II <strong>de</strong>n planmäßigen Anteil <strong>de</strong>r „operativen<br />

Staats<strong>de</strong>visenreserve" zur Verfügung stellte, während<br />

aus <strong>de</strong>n überplanmäßigen Einnahmen Rückstellungen<br />

für Investitionen zur Rekonstruktion <strong>und</strong> zum<br />

Neubau von Hotels in <strong>de</strong>r DDR durch westliche Unternehmen<br />

gegen Devisen (Hotelimporte) gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n.<br />

Durch kurzfristige Verbesserung <strong>und</strong> Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

<strong>de</strong>r Hotelkapazitäten durch westliche Bauunternehmen<br />

war beabsichtigt, <strong>de</strong>n Tourismus zu för<strong>de</strong>rn<br />

<strong>und</strong> dadurch zusätzliche Devisen zu erwirtschaften,<br />

wozu sich <strong>de</strong>r Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

<strong>de</strong>s Instruments <strong>de</strong>r Industrievereinbarung bediente.<br />

<strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 12/7600<br />

Auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage solcher Vereinbarungen, die zwischen<br />

<strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle Koordinierung,<br />

<strong>de</strong>m AHB Limex-Bau-Export-Import, <strong>de</strong>m Ministerium<br />

für Bauwesen, Ministerium für Han<strong>de</strong>l <strong>und</strong> Versorgung<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Staatlichen Plankommission abgeschlossen<br />

wur<strong>de</strong>n, finanzierte <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>n „Import"<br />

von Hotels aus <strong>de</strong>n gebil<strong>de</strong>ten Rücklagen <strong>und</strong><br />

durch Kreditaufnahme bei <strong>de</strong>r DHB bzw. DABA auf<br />

Risiko <strong>de</strong>r Zahlungsbilanz vor. Dabei sollten die Bauleistungen<br />

zu min<strong>de</strong>stens 25% vom AHB Limex-Bau-<br />

Export-Import unter Anrechnung auf <strong>de</strong>n Exportplan<br />

(Inlandsexport) <strong>und</strong> zum restlichen Teil von <strong>de</strong>n westlichen<br />

Bauunternehmen gegen Devisen erbracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Investitionsaufwand <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle<br />

Koordinierung einschließlich <strong>de</strong>r Zinslast war<br />

aus <strong>de</strong>n über- <strong>und</strong> außerplanmäßigen Tourismus-Einnahmen<br />

sowie aus <strong>de</strong>n Erträgen <strong>de</strong>r Intershop-Lä<strong>de</strong>n,<br />

die in diesen Hotels eingerichtet wer<strong>de</strong>n sollten, zurückzuzahlen.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Durchführung dieser Importe durch <strong>de</strong>n<br />

Bereich Kommerzielle Koordinierung wur<strong>de</strong>n bis<br />

1985 das Palasthotel einschließlich eines Warenhauses<br />

in Berlin (Ost), das Hotel Merkur in Leipzig <strong>und</strong><br />

das Hotel Bellevue in Dres<strong>de</strong>n fertiggestellt.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s parallel zu <strong>de</strong>n bereits genannten<br />

Leistungsimporten laufen<strong>de</strong>n Programms zur Importierung<br />

von Hotels wur<strong>de</strong>n von 1986 bis 1989 folgen<strong>de</strong><br />

Investitionsvorhaben realisiert bzw. begonnen:<br />

Rekonstruktion <strong>de</strong>r Hotels Metropol <strong>und</strong> Weißer<br />

Schwan sowie Neubau <strong>de</strong>r Hotels Belve<strong>de</strong>re, Dresdner<br />

Hof <strong>und</strong> die Erstellung von Wohnungen für das<br />

Personal <strong>de</strong>s Dom- <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Palasthotels. Dabei belief<br />

sich <strong>de</strong>r Importwert auf ca. 0,4 Mrd. Valuta-<br />

Mark. Der Refinanzierungswert betrug ca. 0,49 Mrd.<br />

Valuta-Mark. Daran hatte <strong>de</strong>r Bereich einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Vereinigung Interhotel einen Anteil in Höhe von<br />

0,18 Mrd. Valuta-Mark erbracht. Seine Tourismus-<br />

Einnahmen hatten in diesem Zeitraum eine Gesamthöhe<br />

von 0,465 Mrd. Valuta-Mark erreicht, wovon<br />

ca. 0,14 Mrd. von <strong>de</strong>r „operativen Staats<strong>de</strong>visenreserve"<br />

vereinnahmt wur<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m finanzierte<br />

er die Errichtung <strong>de</strong>s Grandhotels in Berlin (Ost) in<br />

Höhe von 0,2 Mrd. Valuta-Mark vor. Die im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>n „Hotelimporten" entstan<strong>de</strong>nen<br />

Kreditschul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung<br />

in Höhe von ca. 0,25 Mrd. Valuta-Mark<br />

wur<strong>de</strong>n im Zuge seiner Auflösung auf die Zahlungsbilanz<br />

übertragen.<br />

Son<strong>de</strong>rinvestition „Arkona "<br />

Am 22. Mai 1985 wur<strong>de</strong> im Sekretariat <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r<br />

SED <strong>de</strong>r Beschluß gefaßt, <strong>de</strong>m Freien Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong><br />

(FDGB) ein neues Passagierschiff<br />

als Ersatz für das bisherige alte zur Verfügung zu stellen.<br />

Mit <strong>de</strong>r Durchführung <strong>und</strong> Finanzierung dieser Investition<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

beauftragt. Der von seiner Hauptabteilung II<br />

eingeschaltete AHB Schiffskommerz schloß unter Beteiligung<br />

<strong>de</strong>r Vertretergesellschaft Transinter GmbH<br />

einen Kaufvertrag mit <strong>de</strong>r Ree<strong>de</strong>rei HDW (Howaldtswerke-Deutsche<br />

Werft AG Kiel ab. Den Vertragsgegenstand<br />

bil<strong>de</strong>ten die Überholung <strong>und</strong> die Lieferung

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