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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Die CDU/CSU- <strong>und</strong> die FDP-Fraktion im Untersuchungsausschuß<br />

haben am 24. März 1993 beantragt,<br />

neben Jörg Sei<strong>de</strong>l auch Abg. Ingrid Köppe als Zeugin<br />

zu hören (ADrs. 401). Dieser Antrag ist wie folgt begrün<strong>de</strong>t<br />

wor<strong>de</strong>n: „Einem <strong>Bericht</strong> <strong>de</strong>r „Berliner Morgenpost"<br />

vom 17.3.1993 zufolge hat <strong>de</strong>r erstgenannte<br />

Zeuge als Mitglied <strong>de</strong>s Insi<strong>de</strong>rkomitees Zugriff auf<br />

„brisante Geheimunterlagen" <strong>de</strong>s MfS betreffend die<br />

Kontakte <strong>de</strong>s Bereichs KoKo <strong>und</strong> seines Leiters Dr.<br />

Schalck-Golodkowski mit „führen<strong>de</strong>n Persönlichkeiten<br />

<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik". Derartiges Material wer<strong>de</strong><br />

nach Aussage <strong>de</strong>s Herrn Sei<strong>de</strong>l „sowohl vom Verfassungsschutz,<br />

als auch vom B<strong>und</strong>esnachrichtendienst<br />

absichtlich zurückgehalten" ; das Insi<strong>de</strong>rkomitee<br />

könne „im Fall Schalck mit Detailwissen dienen".<br />

Dem „Schalck-Untersuchungsausschuß" sei durch<br />

das Komitee bereits „unter <strong>de</strong>r Hand" mit Informationen<br />

gedient wor<strong>de</strong>n. In diesem Zusammenhang habe<br />

Herr Sei<strong>de</strong>l als Pressesprecher <strong>de</strong>s „Insi<strong>de</strong>rkomitees<br />

zur Aufarbeitung <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s MfS" <strong>und</strong> ehemaliger<br />

MfS-Offizier ausdrücklich <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r<br />

zweitgenannten Zeugin, <strong>de</strong>r Abgeordneten Frau Ingrid<br />

Köppe, genannt. "<br />

Mit <strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die Obleute <strong>de</strong>s Untersuchungsausschusses<br />

gerichteten Schreiben vom<br />

31. März 1993 hat Abg. Ingrid Köppe erklärt, daß sie<br />

sich um eine Richtigstellung <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Berliner Morgenpost<br />

am 17. März 1993 erschienenen Artikels, auf<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Beweisantrag ADrs. 401 Bezug nehme, bemüht<br />

habe. Ihr Dementi hinsichtlich <strong>de</strong>r darin geschil<strong>de</strong>rten<br />

Kontakte zum Insi<strong>de</strong>rkomitee sei am 19. März<br />

1993 veröffentlicht wor<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>m an Abg. Ingrid<br />

Köppe gerichteten <strong>und</strong> von ihr mitübersandten<br />

Schreiben vom 25. März 1993 hat das Mitglied <strong>de</strong>s Insi<strong>de</strong>rkomitees<br />

Klaus Eichner u.a. folgen<strong>de</strong> Erklärung<br />

abgegeben: „...2. Eine Unterrichtung <strong>de</strong>s Schalck<br />

<strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag — 12. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 12/7600<br />

Mitglie<strong>de</strong>r -Ausschusses ohne je<strong>de</strong>n Beweis, „unter sogar ohne <strong>de</strong>r Bezeich- Hand" bzw. die Weiterleitung<br />

nung eines konkreten Verdachts unterstelle, daß Ab- von Informationen an Sie erfolgte in keinem Fall im<br />

geordnete <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>estages gegen Geld Auftrag <strong>de</strong>s Insi<strong>de</strong>rkomitees. In diesem Sinne hat das<br />

an<strong>de</strong>re Interessen als die <strong>de</strong>s Deutschen Volkes wahr- Insi<strong>de</strong>rkomitee von <strong>de</strong>r „Berliner Morgenpost" eine<br />

nehmen wür<strong>de</strong>n.<br />

Gegendarstellung nach <strong>de</strong>m Berliner Pressegesetz<br />

verlangt.<br />

Abg. Joachim Hörster hat beantragt, das Protokoll<br />

dieser Sitzung, soweit es <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> behan<strong>de</strong>lten Ge- 3. Wenn Aussagen über persönliche Gespräche mit<br />

genstand wie<strong>de</strong>rgebe, <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Deutschen Ihnen getroffen wur<strong>de</strong>n, dann betraf das an<strong>de</strong>re The-<br />

B<strong>und</strong>estages zuzuleiten mit <strong>de</strong>r Bitte, <strong>de</strong>n Ältestenrat men <strong>und</strong> lag zeitlich vor <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Insi<strong>de</strong>rko-<br />

mit diesen Vorgängen zu befassen. Der Vorsitzen<strong>de</strong> mitees (die im Mai 1992 erfolgte). "<br />

hat <strong>de</strong>n mit Mehrheit verabschie<strong>de</strong>ten Beschluß<br />

In ihrem Schreiben vom 31. März 1993 hat Abg. Ingrid<br />

durch Schreiben vom 30. September 1993 an die Prä-<br />

Köppe weiter erklärt, daß sie seit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Gespräsi<strong>de</strong>ntin<br />

übermittelt.<br />

chen mit <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn dieser Vereinigung Sei<strong>de</strong>l<br />

In einem Telefongespräch ist <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r <strong>und</strong> Eichner im Jahre 1992 keine weiteren Kontakte<br />

Auffassung <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>ntin unterrichtet wor<strong>de</strong>n, daß zu diesen Personen unterhalten habe. Die Themen<br />

<strong>de</strong>r Ältestenrat in dieser Angelegenheit keine Zustän- „KOKO, Schalck-Golodkowski, Schalcks Rolle bei<br />

digkeit habe. Sie als Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Deutschen Bun- <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utsch-<strong>de</strong>utschen Beziehungen o<strong>de</strong>r im weite<strong>de</strong>stages<br />

sei nach § 7 Abs. 1 S.2 GO-BT gehalten, die sten Sinne an<strong>de</strong>re Themen, die <strong>de</strong>n Untersuchungs-<br />

Wür<strong>de</strong> <strong>und</strong> die Rechte <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>estages zu wahren. auftrag <strong>de</strong>s 1. UA betreffen" , seien nicht Gegenstand<br />

Das in Frage stehen<strong>de</strong> Verhalten <strong>de</strong>s Abg. Dr. Andre- dieser Gespräche gewesen.<br />

as von Bülow bewerte sie im Rahmen dieser Zustän-<br />

Bei <strong>de</strong>n Beratungen über <strong>de</strong>n Beweisantrag ADrs. 401<br />

digkeit als für das Ansehen <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>esta-<br />

hat Abg. Joachim Hörster erklärt, daß aus <strong>de</strong>m Schreiges<br />

in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit nicht dienlich.<br />

ben <strong>de</strong>s Insi<strong>de</strong>rkomitees vom 31. März 1993 hervorgehe,<br />

daß dieses sich die historische Aufarbeitung <strong>de</strong>r<br />

geheimdienstlichen Tätigkeit in Deutschland zum<br />

5. Vermutete Einwirkung <strong>de</strong>s sog. Insi<strong>de</strong>r-Komi- Auftrag gemacht habe. Angesichts <strong>de</strong>s Umstan<strong>de</strong>s,<br />

tees auf die Ausschußarbeit<br />

daß Abg. Ingrid Köppe in <strong>de</strong>r Vergangenheit Beweisanträge<br />

gestellt habe, die darauf abzielten, <strong>de</strong>n BND<br />

<strong>und</strong> das BfV auszuspähen, bitte er um Auskunft, was<br />

Gegenstand <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Abg. Ingrid Köppe mit Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s Insi<strong>de</strong>rkomitees geführten Gespräche<br />

gewesen sei.<br />

Abg. Ingrid Köppe hat erklärt,<br />

-<br />

daß sie seit Dezember<br />

1989 mit <strong>de</strong>n ehemaligen MfS-Mitarbeitern Sei<strong>de</strong>l<br />

<strong>und</strong> Eichner Gespräche geführt habe. Sie habe von<br />

ihren Gesprächspartnern seinerzeit aber we<strong>de</strong>r die<br />

gewünschten Informationen noch <strong>de</strong>n Auftrag erhalten,<br />

im Untersuchungsausschuß bestimmte Fragen<br />

<strong>und</strong> Anträge zu stellen. Sie unterhalte keinerlei Verbindungen<br />

zum Insi<strong>de</strong>rkomitee.<br />

Abg. Joachim Hörster hat daraufhin <strong>de</strong>n Antrag , soweit<br />

er auf eine Vernehmung von Abg. Ingrid Köppe<br />

gerichtet war, zurückgestellt, bis das Ergebnis <strong>de</strong>r<br />

Vernehmung <strong>de</strong>s Zeugen Jörg Sei<strong>de</strong>l vorliege.<br />

Abg. Ingrid Köppe hat anschließend die Behauptung<br />

aufgestellt, Abg. Joachim Hörster habe in <strong>de</strong>r Beratungssitzung<br />

am 21. April 1993 erklärt, Anträge <strong>und</strong><br />

Anfragen, die von ihr, Abg. Ingrid Köppe, im Untersuchungsausschuß<br />

zum Themenbereich Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung/west<strong>de</strong>utsche Geheimdienste<br />

gestellt wor<strong>de</strong>n seien, seien vom Insi<strong>de</strong>rkomitee<br />

für die Aufarbeitung <strong>de</strong>r MfS-Geschichte beeinflußt<br />

<strong>und</strong> veranlaßt. Um dies beweisen zu können, hat Abg.<br />

Ingrid Köppe beim Vorsitzen<strong>de</strong>n mit Schreiben vom<br />

21. April 1993 die Anfertigung <strong>und</strong> Aushändigung einer<br />

Tonband-Abschrift <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Äußerungen<br />

von Abg. Joachim Hörster beantragt.<br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong> hat daraufhin <strong>de</strong>n Ausschuß für<br />

Wahlprüfung, Immunität <strong>und</strong> Geschäftsordnung um<br />

eine schriftliche Stellungnahme zu <strong>de</strong>r Frage gebeten,<br />

ob ein Mitglied eines Untersuchungsausschusses<br />

eine Tonbandabschrift <strong>de</strong>r in nichtöffentlicher Sit-

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