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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Drucksache 12/7600 <strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag - 12. Wahlperio<strong>de</strong><br />

DDR geliefert haben (vgl. Tabelle 19). Da in dieser<br />

Aufstellung <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r für die Kirchengeschäfte C<br />

genehmigten Lieferwerte erfaßt wur<strong>de</strong>, die aber<br />

nicht realisiert wur<strong>de</strong>n, dürfte im Rahmen <strong>de</strong>r A- <strong>und</strong><br />

C-Geschäfte <strong>de</strong>r Lieferwert zwischen 2 <strong>und</strong><br />

2,5 Mrd. DM betragen haben.<br />

Anfang <strong>de</strong>r 60er Jahre nutzte die B<strong>und</strong>esregierung<br />

die Möglichkeit, Häftlinge aus <strong>de</strong>r DDR durch wirtschaftliche<br />

Gegenleistungen freizukaufen. Die ersten<br />

Bemühungen um Freilassung Inhaftierter waren<br />

1962 erfolgreich. Die Abwicklung dieser Gegenleistungen<br />

erfolgte treuhän<strong>de</strong>risch im Rahmen eines<br />

Son<strong>de</strong>rauftrages <strong>de</strong>r EKD beim Diakonischen Werk<br />

in Stuttgart. Mitte <strong>de</strong>s Jahres 1964 wur<strong>de</strong> die erste<br />

Vereinbarung zwischen <strong>de</strong>m Beauftragten <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utschen<br />

Lan<strong>de</strong>skirche <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Ministerium für<br />

Außenhan<strong>de</strong>l <strong>und</strong> inner<strong>de</strong>utschen Han<strong>de</strong>l abgeschlossen.<br />

Ab 1966/1967 war <strong>de</strong>r Bereich KoKo Verhandlungspartner<br />

<strong>de</strong>s Diakonischen Werkes in Stuttgart<br />

.<br />

Die Warenzusammensetzung im Rahmen <strong>de</strong>r Kir<br />

chengeschäfte B umfaßte für das Rumpfjahr 1964<br />

noch Butter, Speiseöl <strong>und</strong> Kaffee; ab 1965 fin<strong>de</strong>n sich<br />

Tabelle 20<br />

dann nahezu nur noch industrielle Rohstoffe (vgl. Tabelle<br />

20). Die Tabelle belegt, daß ab Mitte <strong>de</strong>r 70er<br />

Jahre <strong>de</strong>r Übergang auf börsennotierte Rohstoffe<br />

praktisch abgeschlossen war.<br />

Die Warenpalette hat sich seit 1976 - mit Ausnahme<br />

<strong>de</strong>s Jahres 1990 - nicht mehr wesentlich geän<strong>de</strong>rt. 92 )<br />

Sie beschränkte sich auf die weltmarktfähigen Produkte<br />

Erdöl, Kupfer <strong>und</strong> Industriediamanten, die im<br />

Transithan<strong>de</strong>l geliefert wur<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> auf Silber, das<br />

aus <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>esgebiet mit <strong>de</strong>m Warenbegleitschein<br />

U geliefert wur<strong>de</strong>. Die Tabelle 21 zeigt das für die<br />

zweite Hälfte <strong>de</strong>r 80er Jahre typische Bild <strong>de</strong>r Rohstoffzusammensetzung.<br />

Hinter <strong>de</strong>r Wandlung <strong>de</strong>r Warenpalette hin zu Transithan<strong>de</strong>lsware<br />

<strong>und</strong> damit international han<strong>de</strong>lbaren<br />

Produkten stand die Strategie, die im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Kirchengeschäfte B gelieferten Rohstoffe je<strong>de</strong>rzeit<br />

gegen konvertible Devisen verkaufen zu können. Die<br />

schnelle Veräußerung gegen Devisen war das Ziel<br />

dieser Produktpalettenwandlung. Unabhängig davon,<br />

ob KoKo diese Möglichkeit durchgängig genutzt<br />

hat, gilt die gr<strong>und</strong>sätzliche Aussage: Der Bereich Ko<br />

-Ko war prinzipiell bei Lieferung börsennotierter Roh-<br />

Struktur <strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r Kirchengeschäfte B gelieferten Waren in <strong>de</strong>n Jahren 1964-1976<br />

in Mio. DM<br />

1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976<br />

Erdöl Ta 16,9b 18,3 8,0 11,5 24,0 32,1<br />

Diamanten T - 11,8 - - - 7,0 7,7 22,0 10,1 4,5 8,0 12,0 10,5<br />

Kupfer Ua c - 2,8' 2,0* 25,0* 4,0 9,8 19,0* 20,3 12,0 6,0 40,2 24,5 49,1<br />

Silber<br />

Queck-<br />

U - 4,3 - - 6,0 4,0 6,0 8,0 4,6 14,0 20,0 30,0 30,1<br />

silber T - - 2,7 - 3,5 - 5,0 2,0 4,6 1,5 2,5 7,5 8,1 -<br />

Silbernitrat U 5,0 1,0 7,0 - - - -<br />

Zinn U - - - - 3,0 - 4,0 11,0 4,9 4,0 - 6,0 -<br />

Rhodium U 1,0 1,0 0,5 - 3,5 - -<br />

Palladium U<br />

Stahl- u.<br />

NE-Metal-<br />

- 1,0 2,0 1,5 4,5 2,5 - -<br />

lerz. U - 34,1 - - - 7,1 - - - 11,2 - - -<br />

Kautschuk<br />

an<strong>de</strong>re<br />

T 7,1 5,1 5,0<br />

Rohstoffed 3,5 7,3 15,1 5,2 12,0 6,9 2,0 - 6,0 - - - -<br />

Mais U 2,7<br />

Kaffee<br />

Kakao-<br />

T 8,5<br />

bohnen T 1,3 10,0<br />

Butter U 13,9<br />

Speiseöl T 2,2 2,3<br />

Insgesamt 37,9 67,7 24,8 31,5 28,4 44,9 50,7 84,2 69,5 54,0 88,1 104,0 129,9<br />

a U be<strong>de</strong>utet Warenbegleitschein U, T steht für Transitware; b davon 2,9 Heizöl T <strong>und</strong> 4,0 Gasöl U; c Kupfer ist teilweise<br />

auch als Transitware geliefert wor<strong>de</strong>n, wenn mit * gekennzeichnet. Ab 1979 wur<strong>de</strong> Kupfer nur noch als Transitware<br />

geliefert; d Es wur<strong>de</strong>n geliefert: 1964 Kadmium 1,0 U, Aktivrus 1,0 U/T <strong>und</strong> kleinere Partien Quecksilber, Stickstoff <strong>und</strong><br />

Rutilsand; 1965 Molybdän 6,0 U <strong>und</strong> Wolle 1,3 U; 1966 Molybdan 10,0 U, Wolfram 2,6 U, Cordsei<strong>de</strong> 2,0 U <strong>und</strong> Kabel 0,5 U;<br />

1967 Rohasbest 1,8 T, Pergamentersatzpapier 1,2 T, Weißblech 1,0 U, Fichtenzellulose 0,7 U <strong>und</strong> Rutilsand 0,5 U; 1968<br />

Phosphatdüngemittel 12,0 U; 1969 Rohasbest 6,2 U <strong>und</strong> Weißblech 0,7 U; 1970 Phenol 2,0 T; 1972 Pflanzenschutzmittel 4,5 U<br />

<strong>und</strong> Farbstoffe 1,5 U.<br />

Quelle: Unterlagen <strong>de</strong>s Diakonischen Werkes u. a. Zitiert nach Armin Volze: Eine Bananen-Legen<strong>de</strong> <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Irrtümer<br />

in: Deutschland Archiv, 26 Jg. (1993), H. 1, S. 65.

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