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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Drucksache 12/7600 <strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong><br />

fung <strong>de</strong>r staatlichen südjemenitischen Rüstungsbeschaffung<br />

mit <strong>de</strong>r PLO III <strong>und</strong> p rivaten - auch nordjemenitischen<br />

- Waffenhändlern. So konnte die in A<strong>de</strong>n<br />

ansässige PLO III ihren bis 1985 im eigenen Namen<br />

für <strong>de</strong>n eigenen Bedarf o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Weiterverkauf<br />

betriebenen Waffenhan<strong>de</strong>l aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Inte rvention<br />

staatlicher Stellen nicht mehr selbständig fortführen.<br />

Sie war ab diesem Zeitpunkt darauf angewiesen, daß<br />

Vertreter <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriums für sie als<br />

Beschaffer im eigenen Namen auftraten. An die südjemenitische<br />

Regierung waren spätestens ab diesem<br />

Zeitpunkt 30 % <strong>de</strong>s Materialwertes durch die PLO III<br />

abzuführen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>raufteilung zwischen <strong>de</strong>m AHB<br />

ITA <strong>und</strong> <strong>de</strong>r IMES GmbH war festgelegt, daß ausschließlich<br />

<strong>de</strong>r AHB ITA für Waffengeschäfte mit <strong>de</strong>m<br />

südjemenitischen Staat zuständig war. Daraus ergibt<br />

sich die von <strong>de</strong>m für diesen Bereich verantwortlichen<br />

IMES-Mitarbeiter Günter Husemann bestätigte Annahme,<br />

daß die IMES GmbH im Südjemen Waffengeschäfte<br />

nur mit <strong>de</strong>r PLO III durchgeführt hat - auch<br />

wenn nach außen südjemenitische Regierungsvertreter<br />

als Verhandlungspartner auftraten <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Beschaffungs<strong>de</strong>legationen<br />

die Vertreter <strong>de</strong>r IMES<br />

GmbH in aller Regel über <strong>de</strong>n eigentlichen Abnehmer<br />

im unklaren ließen (Dokument-Nr. 407 <strong>und</strong> 101.<br />

Sitzung, Protokoll S. 189, 250, 253, 310).<br />

Eine erste Waffenlieferung <strong>de</strong>r IMES GmbH an die<br />

PLO III wur<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n internationalen Waffenhändler<br />

Francis Conlan, Unternehmen Dynawest, London,<br />

im September 1982 vereinbart. Das Geschäft, das seitens<br />

<strong>de</strong>r IMES GmbH als Probegeschäft mit <strong>de</strong>r PLO<br />

III gedacht war, hatte mit <strong>de</strong>r vereinbarten Lieferung<br />

von 300.000 Schuß M 43, 1.300 Magazinen für<br />

Kalaschnikow sowie von 450 PG 7 (Panzergranaten)<br />

einen geringen Umfang (Dokument-Nr. 408).<br />

Am 5. Mai 1983 schloß die IMES GmbH einen Vertrag<br />

mit <strong>de</strong>r PLO III über die Lieferung von zehn Mio.<br />

Schuß Kalaschnikow-Munition M 43 aus jugoslawischer<br />

Produktion ab (Dokument-Nr. 409). Die IMES<br />

GmbH vereinbarte mit <strong>de</strong>m jugoslawischen Verteidigungsministerium<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s Vertrages mit<br />

<strong>de</strong>r PLO III <strong>de</strong>n Bezug <strong>de</strong>r Munition. Die Schützenwaffenmunition<br />

wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Eisenbahn in die DDR<br />

transportiert <strong>und</strong> dort über <strong>de</strong>n Rostocker Hafen nach<br />

A<strong>de</strong>n verschifft. Der Reingewinn <strong>de</strong>r IMES GmbH aus<br />

diesem Drittlandsgeschäft betrug 233.504 USD o<strong>de</strong>r<br />

560.409,60 VM.<br />

In <strong>de</strong>r Zeit vom 21. bis 29. Dezember 1985 weilte eine<br />

Delegation aus <strong>de</strong>m Südjemen unter Leitung von Ali<br />

Kaid Saleh, Chef Rückwärtige Dienste <strong>de</strong>s südjemenitischen<br />

Verteidigungsministeriums, in Berlin (Ost)<br />

(Dokument-Nr. 407). Die Delegation verhan<strong>de</strong>lte am<br />

23. Dezember 1985 mit <strong>de</strong>n IMES-Mitarbeitern Günter<br />

Husemann <strong>und</strong> Siegf ried Buff. Die Bedarfsliste <strong>de</strong>r<br />

Delegation umfaßte große Mengen von Handfeuerwaffen<br />

<strong>und</strong> entsprechen<strong>de</strong>r Munition aus überwiegend<br />

westlicher Produktion.<br />

Im einzelnen wur<strong>de</strong>n nachgefragt:<br />

- 10.000 Stück Pistolen, 6,35 mm: Produzent FN Belgien<br />

o<strong>de</strong>r Astra, Spanien<br />

- 25.000 Stück Pistolen 7,65 mm: Produzent Astra,<br />

Spanien<br />

- 6.000 Pistolen 9,00 mm TT: Produzent Sowjetunion<br />

o<strong>de</strong>r Volksrepublik Polen<br />

- 2.000 Gewehre 7,62 mm: Produzent Heckler &<br />

Koch, B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, Typ G 3<br />

- 2.000 Gewehre 7,62 mm: Produzent FN, Belgien<br />

- 5.000 Gewehre 7,92 mm: Produzent Mauser, Typ<br />

K 98<br />

- zwei Mio. Stück Munition 6,35 mm: Produzent<br />

Österreich<br />

- drei Mio. Stück Munition 7,65 mm: Produzent<br />

Österreich.<br />

Die IMES GmbH ging aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Verhandlungsverlaufes<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r Nachfrage davon aus,<br />

daß die südjemenitische Armee nicht als Bedarfsträger<br />

<strong>und</strong> Empfänger dieses Waffenmaterials anzusehen<br />

sei. Sie folgerte daraus weiter, daß die Botschaft<br />

<strong>de</strong>r PLO III in A<strong>de</strong>n, die bis dahin als Auftraggeber in<br />

Erscheinung getreten war, nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage sei,<br />

auf diesem Gebiet selbständig tätig zu wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

die in Berlin (Ost) weilen<strong>de</strong> Delegation für die PLO III<br />

tätig wer<strong>de</strong>. Die südjemenitische Delegation äußerte<br />

im Verlauf <strong>de</strong>r Verhandlung ihr Erstaunen darüber,<br />

daß die bei<strong>de</strong>n IMES-Mitarbeiter frühestens zum 15.<br />

Januar 1986 ein einschlägiges Angebot zusagten, da<br />

es erst nach Neujahr möglich sei, Kontakt mit ausländischen<br />

Unternehmen aufzunehmen. Der Untersuchungsausschuß<br />

hat nicht festgestellen können, ob<br />

die Verhandlung zu einem Vertragsabschluß <strong>und</strong> zur<br />

Lieferung <strong>de</strong>s Waffenmaterials geführt hat.<br />

-<br />

Am 12. August 1987 erfolgte <strong>de</strong>r Vertragsabschluß<br />

über eine Lieferung von 20 Mio. Stück Schützenwaffenmunition<br />

M 43 für die PLO III zwischen <strong>de</strong>r IMES<br />

GmbH <strong>und</strong> Ali Kaid Saleh, Chef Rückwärtige Dienste<br />

<strong>de</strong>s südjemenitischen Verteidigungsministeriums<br />

(Dokument-Nr. 410-411).<br />

Während eines DDR-Aufenthalts Ali Kaid Salehs im<br />

Oktober 1987 erfolgte <strong>de</strong>r Kauf von 2.597 AK-47 (Kalaschnikow-Version).<br />

Die Dokumente über diese Verhandlungen<br />

beinhalten erste Konsultationen über<br />

<strong>de</strong>n beabsichtigten Kauf von 3.000 Stück G 3 - A 4<br />

(Dokument-Nr. 412), Zu einem Vertragsabschluß über<br />

die Lieferung von nunmehr 2.000 G 3 - A 4 kam es anläßlich<br />

einer Dienstreise <strong>de</strong>s WITRA-Mitarbeiters<br />

Günter Husemann nach A<strong>de</strong>n im Dezember 1987<br />

(Dokument-Nr. 239). Zwecks Erfüllung dieses Vertrages<br />

schloß die WITRA GmbH ihrerseits am 1. Februar<br />

1988 einen Vertrag mit Constantin Dafermos, Scorpion<br />

International, Wien, ab, in <strong>de</strong>m sich Dafermos<br />

verpflichtete, 2.000 G 3 - A 4 aus <strong>de</strong>r Neuproduktion<br />

<strong>de</strong>s portugiesischen Heckler & Koch-Lizenznehmers<br />

In<strong>de</strong>p zu liefern (Dokument-Nr. 413). Zugleich verpflichtete<br />

sich Dafermos zur gleichzeitigen Lieferung<br />

von zehn MG 3 aus <strong>de</strong>r Produktion <strong>de</strong>r Rheinmetall an<br />

die WITRA GmbH. Dafermos wie<strong>de</strong>rum trat als Käufer<br />

bei <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>p/Lissabon auf, er beschaffte auch ein<br />

jamaikanisches Endusercertificate.<br />

Entgegen einer Absprache mit <strong>de</strong>r WITRA GmbH<br />

reichte Constantin Dafermos das im Auftrag <strong>de</strong>r WI<br />

TRA GmbH zu seinen Gunsten durch die Deutsche

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