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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Drucksache 12/7600 <strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong><br />

Leiter dieses Bereichs <strong>und</strong> gleichzeitig zum Stellvertreter<br />

<strong>de</strong>s Ministers ernannt.<br />

Im Mai 1970 wur<strong>de</strong> Schalck-Golodkowski zum Dr. jur.<br />

an <strong>de</strong>r Hochschule <strong>de</strong>s MfS in Potsdam promoviert.<br />

Der Minister für Staatssicherheit, Generaloberst E rich<br />

Mielke, war Betreuer <strong>und</strong> Generalmajor Rudi Mittig<br />

Gutachter <strong>de</strong>r Disse rtation. Die Dissertationsarbeit,<br />

die er gemeinsam mit Heinz Volpert, einem Offizier<br />

mit beson<strong>de</strong>ren Aufgaben beim MfS, vorlegte, trug<br />

<strong>de</strong>n Titel: „ Zur Vermeidung ökonomischer Verluste<br />

<strong>und</strong> zur Erwirtschaftung zusätzlicher Devisen im Bereich<br />

Kommerzielle Koordinierung <strong>de</strong>s Ministeriums<br />

für Außenwirtschaft <strong>de</strong>r Deutschen Demokratischen<br />

Republik" .<br />

Mit Beschluß <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED wur<strong>de</strong> Dr. Schalck-Golodkowski<br />

am 27. August 1975 von <strong>de</strong>r Funktion <strong>de</strong>s<br />

Stellvertreters <strong>de</strong>s Ministers für Außenhan<strong>de</strong>l entb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> zum Staatssekretär in <strong>de</strong>mselben Ministerium<br />

ernannt.<br />

Nach <strong>de</strong>m IX. Parteitag <strong>de</strong>r SED wur<strong>de</strong> er mit Beschluß<br />

<strong>de</strong>s Politbüros <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED vom 2. November<br />

1976 Mitglied <strong>de</strong>r Wi rtschaftskommission, <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe<br />

„BRD" <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Zahlungsbilanz<br />

beim Politbüro <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt wur<strong>de</strong> Dr. Schalck-Golodkowski<br />

mit Beschluß <strong>de</strong>s Politbüros <strong>de</strong>m Mitglied <strong>de</strong>s<br />

Politbüros <strong>und</strong> Sekretär <strong>de</strong>s ZK für Wi rtschaft, Dr.<br />

Günter Mittag, direkt unterstellt. Dadurch wur<strong>de</strong> Dr.<br />

Schalck-Golodkowski als Staatssekretär <strong>de</strong>s staatlichen<br />

Bereichs Kommerzielle Koordinierung <strong>de</strong>m Verantwortungsbereich<br />

Dr. Mittags in <strong>de</strong>r SED-Führung<br />

untergeordnet.<br />

Am 24.Oktober 1989 wur<strong>de</strong> mit Beschluß <strong>de</strong>s Politbüros<br />

<strong>de</strong>r Bereich Kommerzielle Koordinierung <strong>und</strong> damit<br />

auch <strong>de</strong>ssen Leiter, Dr. Schalck-Golodkowski,<br />

<strong>de</strong>m Generalsekretär <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED, Egon Krenz,<br />

unterstellt.<br />

Seit<strong>de</strong>m Dr. Schalck-Golodkowski 1966 Leiter <strong>de</strong>s Bereichs<br />

Kommerzielle Koordinierung gewor<strong>de</strong>n war,<br />

bestimmte er nicht nur die Geschicke wesentlicher<br />

Teile <strong>de</strong>s DDR-Außenhan<strong>de</strong>ls bis November 1989,<br />

son<strong>de</strong>rn führte auch zahllose informelle Gespräche<br />

<strong>und</strong> Verhandlungen mit Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren staatlichen Stellen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland.<br />

Dr. Schalck-Golodkowski setzte sich in <strong>de</strong>r Nacht vom<br />

2. zum 3. Dezember 1989 in die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland ab <strong>und</strong> lebt heute am Tegernsee.<br />

Alexan<strong>de</strong>r Schalck-Golodkowski war in seinem Berufsleben<br />

bereits frühzeitig politisch aktiv.<br />

Schon im Jahre 1948 wur<strong>de</strong> Schalck-Golodkowski<br />

Mitglied <strong>de</strong>s Freien Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es<br />

(FDGB) <strong>und</strong> 1951 auch Mitglied <strong>de</strong>r Freien Deutschen<br />

Jugend (FDJ) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische<br />

Fre<strong>und</strong>schaft (DSF). Bei RFT-Anlagenbau<br />

in Berlin bekam Schalck-Golodkowski 1951 ersten<br />

Kontakt zu Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r SED.<br />

Er beteiligte sich an Wahlpropagandaeinsätzen <strong>de</strong>r<br />

SED in Berlin(West) <strong>und</strong> besuchte regelmäßig das<br />

Parteilehrjahr <strong>de</strong>r SED. Während seiner Berufstätigkeit<br />

beim Deutschen Innen- <strong>und</strong> Außenhan<strong>de</strong>l Elek-<br />

trotechnik im Jahre 1952 arbeitete er bereits politisch<br />

aktiv als Organisationsleiter in <strong>de</strong>r FDJ.<br />

Nach <strong>de</strong>m Wechsel ins Ministerium für Außenhan<strong>de</strong>l<br />

<strong>und</strong> Inner<strong>de</strong>utschen Han<strong>de</strong>l (MAI) im November<br />

1952 übernahm er die Leitung <strong>de</strong>r FDJ-Gruppe im<br />

MAI. Am 3. Juli 1953 wählte die Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />

<strong>de</strong>r FDJ-Gr<strong>und</strong>einheit <strong>de</strong>s MAI ihn zu ihrem 1.<br />

Sekretär.<br />

Der Tod Stalins im März 1953 führte zu einer <strong>de</strong>r<br />

schwersten politischen Krisen <strong>de</strong>r SED. Hinzu kam,<br />

daß die Kollektivierungsmaßnahmen in <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> die Steigerung <strong>de</strong>r Arbeitsnormen in <strong>de</strong>r<br />

DDR zu einer explosiven Stimmung innerhalb <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

geführt hatten. Im Juni 1953 kam es zu einem<br />

vor allem von Industriearbeitern getragenen<br />

Aufstand, <strong>de</strong>r blutig nie<strong>de</strong>rgeschlagen wur<strong>de</strong>. Die<br />

darauf folgen<strong>de</strong> Säuberungswelle in <strong>de</strong>r SED erfaßte<br />

nicht nur <strong>de</strong>n Apparat, son<strong>de</strong>rn auch einfache Mitglie<strong>de</strong>r.<br />

Im März 1953 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m von Schalck-Golodkowski<br />

gestellten Antrag auf Aufnahme als Kandidat<br />

<strong>de</strong>r SED stattgegeben; im März <strong>de</strong>s darauffolgen<strong>de</strong>n<br />

Jahres erhielt er die Vollmitgliedschaft.<br />

Schalck-Golodkowski war auch während seines<br />

Hochschulbesuchs politisch aktiv. In seinen Sommerferien<br />

betreute er als sog. Parteiorganisator Stu<strong>de</strong>nten<br />

aus <strong>de</strong>r CSSR. Als Mitglied <strong>und</strong> H<strong>und</strong>ertschaftsleiter<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft für Sport <strong>und</strong> Technik (GST), die im<br />

wesentlichen die Aufgabe hatte, die vormilitärische<br />

<strong>und</strong> wehrsportliche Erziehung zu gewährleisten, absolvierte<br />

er von Oktober bis Dezember 1955 einen<br />

Son<strong>de</strong>rlehrgang „Kampfsport" in <strong>de</strong>r Zentralschule<br />

Rechlin. In zehn Wochen, die er dort verbrachte, erhielt<br />

er eine umfangreiche militärische Gr<strong>und</strong>ausbildung.<br />

Die Leitung <strong>de</strong>r Zentralschule setzte ihn nach<br />

einigen Wochen als sog. Politstellvertreter einer H<strong>und</strong>ertschaft<br />

ein.<br />

Bei <strong>de</strong>n Parteiwahlen 1955/56 wur<strong>de</strong> Schalck-Golodkowski<br />

an <strong>de</strong>r Hochschule in die zentrale Parteileitung<br />

<strong>de</strong>r Betriebsparteiorganisation (BPO) gewählt, in<br />

<strong>de</strong>r er dann für die militärische Ausbildung an <strong>de</strong>r<br />

Hochschule verantwortlich war.<br />

Im Januar 1957 wur<strong>de</strong> Schalck-Golodkowski in die<br />

Parteileitung <strong>de</strong>r sog. Abteilungsparteiorganisation I<br />

<strong>de</strong>s MAI als stellvertreten<strong>de</strong>r Parteisekretär <strong>und</strong> bereits<br />

im März 1958 als <strong>de</strong>ren Parteisekretär gewählt.<br />

Als Parteisekretär fungierte er bis zur Wahl als Mitglied<br />

<strong>de</strong>r zentralen Parteileitung <strong>de</strong>r Betriebsparteiorganisation<br />

<strong>de</strong>s MAI im April 1959. Da er Mitglied <strong>de</strong>r<br />

zentralen Parteileitung <strong>und</strong> mit wenigen Unterbrechungen<br />

seit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r Kampfgruppe <strong>de</strong>ren<br />

Mitglied war, übernahm er von 1959 bis 1962 die Aufgabe<br />

<strong>de</strong>s sog. Politbeauftragten für die Kampfgruppe<br />

<strong>de</strong>s MAI. Diese wur<strong>de</strong> am 13. August 1961 unter seiner<br />

Leitung zu „Grenzsicherungsaufgaben" eingesetzt.<br />

Schalck-Golodkowski wur<strong>de</strong> Mitglied <strong>und</strong> später<br />

Leiter <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Außenhan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Kreisleitung<br />

<strong>de</strong>r SED.<br />

Im September 1962 wur<strong>de</strong> Schalck-Golodkowski zum<br />

1. Sekretär <strong>de</strong>r durch eine Parteiorganisationsreform<br />

<strong>de</strong>r SED neugebil<strong>de</strong>ten Kreisparteiorganisation Außenhan<strong>de</strong>l<br />

gewählt. Er schied aus seiner Funktion als<br />

Hauptverwaltungsleiter <strong>de</strong>s MAI aus <strong>und</strong> wur<strong>de</strong><br />

hauptamtlicher Parteisekretär <strong>de</strong>r SED.

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