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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Drucksache 12/7600 <strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag — 12. Wahlperio<strong>de</strong><br />

Finanzen, <strong>de</strong>s Ministeriums für Außenhan<strong>de</strong>l <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Außenhan<strong>de</strong>lsbank AG (DABA) geschlossen.<br />

Bei Importen im Rahmen von Industrievereinbarungen<br />

wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Finanzierung folgen<strong>de</strong> Typen unterschie<strong>de</strong>n:<br />

- Technologie-Importe im Rahmen einfacher (auf Risiko<br />

<strong>de</strong>s Bereichs) <strong>und</strong> erweiterter (auf Risiko <strong>de</strong>r<br />

Staatlichen Plankommission) Industrievereinbarungen,<br />

letztere zusätzlich mit Genehmigung <strong>de</strong>r<br />

Staatlichen Plankommission;<br />

- Leistungs-Importe einschließlich <strong>de</strong>s illegalen Mikrotechnologietransfers<br />

aus westlichen Industriestaaten;<br />

- Son<strong>de</strong>rfälle: Import von Airbussen, Import von Interhotels.<br />

Technologie-Importe auf Risiko <strong>de</strong>s Bereichs<br />

Kommerzielle Koordinierung bzw. <strong>de</strong>r Staatlichen<br />

Plankommission<br />

Die einfachen <strong>und</strong> erweiterten Industrievereinbarungen,<br />

<strong>de</strong>ren Finanzierungsrisiko <strong>de</strong>r Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung bzw. die Staatliche Plankommission<br />

<strong>und</strong> damit die Zahlungsbilanz trugen, hatten die<br />

Importe von Maschinen, Ausrüstungen <strong>und</strong> Anlagen<br />

zum Inhalt. Sie bil<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>n ältesten Typ <strong>de</strong>r Industrievereinbarungen<br />

<strong>und</strong> waren durch eine kurzfristige<br />

Abwicklung gekennzeichnet. Die Zwischenfinanzierung<br />

<strong>de</strong>r Impo rte erfolgte in <strong>de</strong>r Regel aus <strong>de</strong>n Devisenguthaben<br />

<strong>de</strong>r Betriebsmittel-Umlaufkonten <strong>de</strong>r<br />

Hauptabteilung II, d. h. <strong>de</strong>n Konten 0559 bei <strong>de</strong>r DHB<br />

<strong>und</strong> 1310 bei <strong>de</strong>r DABA, <strong>und</strong> die Refinanzierungsverpflichtung<br />

<strong>de</strong>r Bedarfsträger bzw. <strong>de</strong>r zuständigen<br />

Ministerien wur<strong>de</strong> innerhalb eines Jahres erfüllt. Nur<br />

ausnahmsweise erfolgte die Zwischenfinanzierung<br />

bei erweiterten Industrievereinbarungen aus <strong>de</strong>n<br />

vom Bereich Kommerzielle Koordinierung o<strong>de</strong>r seinen<br />

Unternehmen aufgenommenen kurz- bis mittelfristigen<br />

Krediten. Der Refinanzierungszeitraum verlängerte<br />

sich in diesem Fall entsprechend. Anhand<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Untersuchungsausschuß vorliegen<strong>de</strong>n Unterlagen<br />

ließ sich <strong>de</strong>r Gesamtumfang <strong>de</strong>r Importe dieses<br />

Typs <strong>und</strong> <strong>de</strong>r dabei vom Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

erzielten Gewinne für die Zeit seines Bestehen<br />

nicht quantifizieren.<br />

Nach einer Aufstellung, die <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r zum 30.<br />

September 1989 gemel<strong>de</strong>ten <strong>und</strong> noch nicht vollständig<br />

abgewickelten Industrievereinbarungen auswies,<br />

betrug das Importvolumen bei <strong>de</strong>n einfachen Industrievereinbarungen<br />

1,8 Mrd. Valuta-Mark <strong>und</strong> bei<br />

<strong>de</strong>n erweiterten 2,7 Mrd. Valuta-Mark. Die im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Refinanzierung dieser Impo rte realisierten<br />

Exporterlöse hatten einen Gesamtumfang von 1,9<br />

Mrd. Valuta-Mark bzw. 2,6 Mrd. Valuta-Mark. Die<br />

Größenordnung <strong>de</strong>r vom Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

bei <strong>de</strong>n Industrievereinbarungen dieses<br />

Typs erwirtschafteten Bruttogewinne dokumentiert<br />

die Relation <strong>de</strong>r vereinbarten Gesamtvolumina von<br />

Import zu Export. Vorgesehen waren Güterimporte<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung für die Bedarfsträger<br />

in Höhe von 5,4 Mrd. Valuta-Mark, <strong>de</strong>nen<br />

ein Refinanzierungsaufwand <strong>de</strong>r Bedarfsträger in<br />

Form von außerplanmäßigen Zusatzexporten zugunsten<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung in Höhe<br />

von 9,7 Mrd. Valuta-Mark gegenüberstand. Die<br />

Differenz von 4,3 Mrd. Valuta-Mark spiegelt die Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Industriegüterimporte im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

einfachen <strong>und</strong> erweiterten Industrievereinbarungen<br />

als Gewinnquelle <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung<br />

wi<strong>de</strong>r, <strong>und</strong> zwar selbst in <strong>de</strong>m Fall, daß die<br />

Importe durch <strong>de</strong>n Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

über Kredite finanziert wur<strong>de</strong>n.<br />

Leistungsimporte<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r Leistungsimporte im Rahmen von Industrievereinbarungen<br />

war <strong>de</strong>r Beschluß <strong>de</strong>s Politbüros<br />

<strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED vom 26. August 1986. Von <strong>de</strong>n Leistungsimporten<br />

gab es im wesentlichen zwei Arten:<br />

- Technologie-Importe, Importe von Maschinen, Ausrüstungen<br />

<strong>und</strong> Anlagen zur Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>und</strong><br />

Leistungssteigerung <strong>de</strong>r DDR-Wirtschaft, die folgen<strong>de</strong><br />

Komplexe umfaßten:<br />

Importe zur Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r metallverarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Industrie, Chemie, Leichtindustrie <strong>und</strong> bezirksgeleiteten<br />

Industrie;<br />

Importe zur tieferen Erdölverarbeitung im Petrochemischen<br />

Kombinat (PCK)Schwedt;<br />

Importe zur vorfristigen Fertigstellung von planmäßigen<br />

Investitionsvorhaben;<br />

Rationalisierungsmittelimporte zur Gewährleistung<br />

von Leistungswachstum<br />

- Mikrotechnologie-Importe:<br />

Importe von CAD/CAM-Technik, Bauelementen,<br />

Pheripherie <strong>und</strong> Software sowie technologische<br />

Spezialausrüstungen im Rahmen von Programmen<br />

zum Aufbau <strong>de</strong>r mikroelektronischen Indust rie in<br />

<strong>de</strong>r DDR.<br />

Technologie-Importe<br />

Die Leistungsimporte ohne Mikroelektronik hatte <strong>de</strong>r<br />

Bereich Kommerzielle Koordinierung entsprechend<br />

<strong>de</strong>r Festlegung im o. g. Politbürobeschluß durch langfristige<br />

projektgeb<strong>und</strong>ene Waren- <strong>und</strong> Devisenkredite<br />

vor- <strong>und</strong> zwischenzufinanzieren, die von ihm<br />

o<strong>de</strong>r seinen Außenhan<strong>de</strong>lsbetrieben Intrac HGmbH,<br />

BIEG mbH <strong>und</strong> forum HGmbH unter Mitwirkung <strong>de</strong>r<br />

DABA auf internationalen Finanzmärkten aufzunehmen<br />

waren. Die daraus entstehen<strong>de</strong>n Verbindlichkeiten,<br />

Tilgungs- <strong>und</strong> Zinszahlungen sowie die Gewinnspanne<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung in<br />

Höhe von 15 % sollten nach Möglichkeit durch Zusatzexporte<br />

zum Plan aus <strong>de</strong>r erhofften Produktionserhöhung<br />

bis 1990 refinanziert wer<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>renfalls<br />

auf die Planzahlungsbilanz <strong>de</strong>r Jahre ab 1991 <strong>und</strong><br />

zum Teil ab 1996 übertragen <strong>und</strong> durch planmäßige<br />

Zusatzexporte aus <strong>de</strong>r Leistungssteigerung beglichen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Abrechnung <strong>de</strong>r Leistungsimporte benutzte die<br />

Hauptabteilung II <strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung<br />

die Devisenkonten 5009 <strong>und</strong> 5017 bei <strong>de</strong>r<br />

DABA, die in Höhe <strong>de</strong>s Werts <strong>de</strong>r getätigten Importe<br />

belastet wur<strong>de</strong>n. Die wertmäßige Belastung stellte die

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