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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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— diverse Ersatzteile für Kampfpanzer T 54 (Dokument-Nr.<br />

279).<br />

Ferner gelang es <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle Koordinierung,<br />

in diesem Zeitraum ca. 3.600 militärisch genutzte<br />

LKW W 50 an die iranischen Bedarfsträger zu<br />

verkaufen (Dokument-Nr. 217, 267 <strong>und</strong> 280). Wertmäßig<br />

bezifferte sich das Waffen- <strong>und</strong> Munitionsmaterial<br />

auf 60 Mio. VM, <strong>de</strong>r Wertumfang <strong>de</strong>r LKW-Lieferungen<br />

betrug 173,6 Mio. VM.<br />

Laut IM-<strong>Bericht</strong> Dieter Uhligs (alias IM „Henry") vom<br />

16. September 1981 soll dieser geschäftliche Durchbruch<br />

aufgr<strong>und</strong> einer Provisionsvereinbarung in Höhe<br />

von fünf Prozent <strong>de</strong>s Verkaufswertes zugunsten<br />

iranischer Hintermänner in <strong>de</strong>n iranischen Beschaffungsorganisationen<br />

gelungen sein. Die Provisionen<br />

sollen auf ein spezielles Konto mit <strong>de</strong>m Decknamen<br />

„Kaviar" bei <strong>de</strong>r Deutschen Han<strong>de</strong>lsbank AG, Berlin<br />

(Ost), geflossen sein, von <strong>de</strong>m aus sie auf Anfor<strong>de</strong>rung<br />

Mojtaba Tabatabais an verschie<strong>de</strong>ne Auslandsadressen<br />

überwiesen wor<strong>de</strong>n sein sollen (Dokument-<br />

Nr. 267).<br />

Waffenhan<strong>de</strong>lsgeschäfte <strong>de</strong>r IMES GmbH mit <strong>de</strong>m<br />

Iran<br />

Im September 1982 schloß <strong>de</strong>r IMES-Mitarbeiter im<br />

Teheraner Kontaktbüro, Siegfried Buff alias IM „Ernst<br />

Berger", (Günter Husemann war aus Grün<strong>de</strong>n seiner<br />

persönlichen Sicherheit 1981 aus Teheran abgezogen<br />

wor<strong>de</strong>n (Dokument-Nr. 281)) mit <strong>de</strong>n Revolutionsgar<strong>de</strong>n<br />

einen Vertrag über die Lieferung von 150.000<br />

Stück 60 mm Werfergranaten ab (Dokument-Nr. 282-<br />

284). Die Carnet GmbH vermittelte über das österreichische<br />

Unternehmen Continental Indust ries <strong>de</strong>n<br />

Kontakt zum österreichischen Produzenten Hirtenberger,<br />

<strong>de</strong>r lediglich eine Teilmenge von 90.000 Stück<br />

an die IMES GmbH lieferte. Die Verschiffung erfolgte<br />

im November 1982. Über das österreichische Vermittlerunternehmen<br />

Rosner KG, Wien, wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r<br />

IMES GmbH die restlichen 60.000 Werfergranaten<br />

aus südkoreanischer Produktion geor<strong>de</strong>rt, zumin<strong>de</strong>st<br />

50.000 dieser südkoreanischen Werfergranaten wur<strong>de</strong>n<br />

in die DDR geliefert. Die Übernahme <strong>de</strong>s südkoreanischen<br />

Mate rials lehnten die Revolutionsgar<strong>de</strong>n<br />

zunächst ab, es wur<strong>de</strong> jedoch später an die Iraner ausgeliefert<br />

(Dokument-Nr. 285).<br />

Im Dezember 1982 schloß Dieter Uhlig in Teheran einen<br />

Vertrag über die Lieferung von 100.000 Stück<br />

Werfergranaten österreichischer Produktion ab. Wie<strong>de</strong>rum<br />

über die Vermittlung von Continental Industries<br />

wur<strong>de</strong> von Hirtenberger, unter Nutzung eines<br />

Endusercertificates aus Bangla<strong>de</strong>sch, das Material<br />

zur Verschiffung nach Rostock geliefert.<br />

Die IMES GmbH kam hinsichtlich ihrer Beschaffungsaktivitäten<br />

von Feingußteilen zur Produktion <strong>de</strong>s G 3<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Bereitschaft <strong>de</strong>r iranischen Militärindustrie,<br />

das vormals gewünschte Material <strong>de</strong>m Bereich<br />

Kommerzielle Koordinierung auch abzunehmen,<br />

in Schwierigkeiten. Die IMES GmbH hatte sich<br />

gegenüber einem belgischen Lieferanten zur Abnahme<br />

<strong>de</strong>s G 3-Materials verpflichtet, <strong>de</strong>r die Beziehung<br />

zu einem Produzenten hergestellt hatte <strong>und</strong> seinerseits<br />

auf die Vertragsrealisierung durch die IMES<br />

GmbH bestand. Der Untersuchungsausschuß hat<br />

<strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag — 12. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 12/7600<br />

nicht feststellen können, wer <strong>de</strong>r Produzent <strong>und</strong> wer<br />

<strong>de</strong>r belgische Lieferant war, <strong>und</strong> zu welchem Ergebnis<br />

die Dienstreise <strong>de</strong>s Generaldirektors <strong>de</strong>r IMES<br />

GmbH, Erhard Wiechert alias IMS „Wolfgang Wagner",<br />

im Dezember 1983 in <strong>de</strong>n Iran diesbezüglich<br />

führte (Dokument-Nr. 285).<br />

Im Dezember 1983 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Revolutionsgar<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Vertrag Nr. 0042 über die Lieferung von 150.000<br />

Stück österreichischer Werfergranaten <strong>de</strong>s Produzenten<br />

Hirtenberger abgeschlossen (Dokument-Nr. 285).<br />

Zur Realisierung <strong>de</strong>s Vertrages wur<strong>de</strong> erstmals <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland wohnen<strong>de</strong> iranische<br />

Vermittler Hossein Alimoradian eingeschaltet<br />

(Dokument-Nr. 286-288), <strong>de</strong>r für seine Bemühungen<br />

fünf Prozent <strong>de</strong>s Vertragswertes von 8,9 Mio. USD als<br />

Provision bezog (Dokument-Nr. 289-290). Seit <strong>de</strong>m<br />

Frühjahr 1984 diente Hossein Alimoradian <strong>de</strong>r IMES<br />

GmbH sowohl beim Kauf von Waffen <strong>und</strong> Munition<br />

als auch beim Verkauf von LKW in <strong>de</strong>n Iran als Vermittler.<br />

Seine Provisionshöhe betrug später zehn Prozent<br />

<strong>de</strong>s Verkaufswertes. Aus seinen beträchlichen<br />

Provisionseinnahmen zahlte Alimoradian im Iran erhebliche<br />

Unterprovisionen <strong>und</strong> Schmiergel<strong>de</strong>r in ein<br />

ausdifferenziertes Netz von Zuwendungsempfängern<br />

aus politisch-klerikalen <strong>und</strong> militärischen Kreisen.<br />

Die IMES GmbH unterzeichnete am 2. März 1987 <strong>de</strong>n<br />

Vertrag Nummer 29/299, in <strong>de</strong>m sie sich gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Iran verpflichtete, 40.000 Stück 122 mm Raketen<br />

für <strong>de</strong>n Raketenwerfer BM-21 zu liefern (Dokument-<br />

Nr. 291). Lieferant <strong>de</strong>r IMES GmbH war <strong>de</strong>r CSSR-<br />

Waffenhan<strong>de</strong>lsbetrieb Omnipol (Vertrags-Nr. 21-6-<br />

2101) (Dokument-Nr. 292), <strong>de</strong>m es durch das tschechoslowakische<br />

Außenhan<strong>de</strong>lsministerium untersagt<br />

war, Waffenhan<strong>de</strong>lsgeschäfte mit <strong>de</strong>m Iran zu tätigen.<br />

Die Verschiffung erfolgte im iranischen Auftrag mit<br />

<strong>de</strong>m unter griechischer Flagge fahren<strong>de</strong>n Motorschiff<br />

Atlas im Juni 1987 über <strong>de</strong>n Rostocker Hafen (Dokument-Nr.<br />

293).<br />

Am 18. Mai 1988 wur<strong>de</strong> in Teheran ein Vertrag über<br />

die Lieferung von 30.000 Stück 122 mm Raketen aus<br />

DDR-Bestän<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>r IMES GmbH <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />

Ministerium <strong>de</strong>r Revolutionsgar<strong>de</strong>n geschlossen (Dokument-Nr.<br />

294). Die Auslieferung <strong>de</strong>r Raketen erfolgte<br />

am 19. Oktober 1988 mit <strong>de</strong>r MS Avanti (Dokument-Nr.<br />

295), ohne daß eine Zahlungsgarantie eingegangen<br />

war. Die ungesicherte Auslieferung erfolgte,<br />

um Tatsachen zu schaffen, weil man im Bereich<br />

Kommerzielle Koordinierung aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s sich abzeichnen<strong>de</strong>n<br />

iranisch-irakischen Waffenstillstan<strong>de</strong>s<br />

befürchtete, daß sich <strong>de</strong>r Druck zu Waffenkäufen auf<br />

iranischer Seite verringern, bzw. sie zukünftig erleichterte<br />

Bezugsmöglichkeiten fabrikneuer Waffentechnik<br />

haben wür<strong>de</strong> (Dokument-Nr. 296).<br />

In <strong>de</strong>n Jahren 1988/89 erfolgte die Hauptinstandsetzung<br />

von 50 kriegsbeschädigten Kampfpanzern T 54,<br />

T 55 <strong>und</strong> T 55 A zu einem Vertragswert von 16,8 Mio.<br />

VM im Reparaturwerk Neubran<strong>de</strong>nburg (Dokument-<br />

Nr. 297-298). Die Auslieferung von zwölf Kampfflugzeugen<br />

MiG-21 PFM <strong>und</strong> vier Trainingsflugzeugen<br />

MiG-21 U aus <strong>de</strong>n Bestän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r NVA, die mit <strong>de</strong>m<br />

Ministerium für Revolutionsgar<strong>de</strong>n im Dezember<br />

1988 vereinbart wor<strong>de</strong>n war, wur<strong>de</strong> durch die Intervention<br />

<strong>de</strong>s Militäroberstaatsanwalts <strong>de</strong>r DDR infolge<br />

<strong>de</strong>r Ereignisse um das Lager Kavelstorf <strong>und</strong> <strong>de</strong>r inter-

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