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Drucksache 12/7600 Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode
Tabelle 31
Entwicklung des Außenhandels der DDR mit dem nichtsozialistischen Wirtscha ftsgebiet
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987
Planb KoKo Planb KoKo Planb KoKo Planb KoKo Planb KoKo Planb KoKo
Nach Unterlagen Export 12,8 15,6 14,9 5,7 14,0 8,0 15,1 9,6 15,9 7,7 14,3 5,2 12,7 4,8
der ehemaligena Import 15,4 15,0 11,0 5,9 10,7 8,2 10,1 10,8 10,1 8,6 12,7 5,9 12,4 6,1
Staatlichen Plankommission
der
Saldo -2,6 +0,6 +3,9 -0,2 +3,3 -0,2 +5,0 -1,2 +5,8 -0,9 +1,6 -0,7 +0,3 -1,3
DDR in Mrd. VM Saldo
insges. -2,6 +0,6 +3,7 +3,1 +3,8 +4,9 +0,9 -1,0
Nach HWWA- Westl. IL/ Export 3,038 4,904 5,736 6,132 6,633 6,836 5,384 4,592
Welthandelsmatrix ohne Import 4,059 5,519 4,081 5,024 5,088 4,370 4,139 4,534
in Mrd. DM BRD Saldo -1,021 -0,614 +1,655 +1,108 +1,545 +2,466 +1,245 +0,058
BRD Export 5,580 6,051 6,639 6,878 7,732 7,636 6,831 6,647
Import 5,293 5,576 6,382 6,947 6,403 7,901 7,454 7,367
Saldo +0,286 +0,475 +0,257 -0,069 +1,329 -0,265 -0,624 -0,721
IL und Export 8,617 10,955 12,375 13,010 14,366 14,472 12,214 11,239
BRD Import 9,352 11,094 10,463 11,971 11,491 12,271 11,593 11,901
Saldo -0,734 -0,139 +1,912 +1,039 +2,874 +2,201 +0,621 -0,662
größer als die gleichbleibenden Abführungen KoKos
in Höhe von 1,5 Mrd. VM in den Planbereich. Die bis
dahin im Bereich gebildeten Rese rven in Höhe von
ca. 12,6 Mrd. VM 10) wären angesichts des rasch ansteigenden
Finanzierungsbedarfs in wenigen Jahren
aufgezehrt worden.
Unter Zuhilfenahme von Abbildung 3 läßt sich die
Funktion des Bereichs KoKo als Element des DDR-
Wirtschaftssystems und die volkswirtschaftliche Bedeutung
des Bereichs veranschaulichen:
- Der Bereich KoKo hatte die Aufgabe, zusätzlich
zum Planbereich Ressourcen aus dem Binnenkreislauf
der Wirtschaft abzupumpen und diese
Mittel zur zusätzlichen Devisenerwirtschaftung,
zur Bildung von Reserven, zur Vorfinanzierung
von Technologieimporten, zur Zuführung an den
Planbereich sowie für spezielle Versorgungsimporte
zu verwenden. Darüber hinaus nahm der
Bereich auch Devisenkredite auf, die er zum Teil
für Importe einsetzte und zum Teil in den Planbereich
abführte.
In der Analogie des Modells flossen mithin dem
KoKo-Kessel Mittel aus der Binnenwirtschaft und
dem Ausland zu; daraus wurden Rese rven gebildet,
Importgüter in den Binnenkreislauf zurückgepumpt,
dem Plankessel Mittel zugeführt, Kredite
bedient und Gelder im Ausland angelegt.
Von der Reservebildung, der Anlage von Mitteln
im Ausland und den größeren Möglichkeiten,
Ressourcen aus dem binnenwirtschaftlichen
Kreislauf abzusaugen, abgesehen funktionierte
KoKo letztendlich als integraler Bestandteil des
für die Planwirtschaft typischen außenwirtschaftlichen
„Saugapparates".
Im Gegensatz zum Planbereich hatte KoKo jedoch
die Möglichkeit zu verhindern, daß der Bereich
illiquide (der KoKo-Kessel leer) wurde, jedenfalls
so lange wie der Bereich nicht gezwungen war,
seine Reserven in den Planbereich abzupumpen.
Die im KoKo-Bereich angesammelten Reserven
(der Wasserstand im KoKo-Kessel) stammten jedoch
genauso wie die vom Planbereich für den
Export mobilisierten Ressourcen aus der Leistung
der Binnenwirtschaft (von den in den Bereich geflossenen
Transferleistungen, Vertreterprovisionen
und von KoKo aufgenommenen Kredien abgesehen)
oder aus der Abschöpfung von Dtevisen
durch die Valutaplanträger. Mit entsprechenden
Vollmachten ausgestattet hätte auch der Planbereich
diese Reserven bilden können (und die Binnenwirtschaft
stärker aussaugen können, was
z. B. ja auch beim Waffenhandel in Konkurrenz zu
KoKo geschah).
Die Tatsache, daß nach der „Wende" der Planbereich
bankrott war, während KoKo über hohe Bestände
an Guthaben (und Gold) verfügte, sagt somit
wenig über die Leistung von KoKo aus, mehr
über die dem Bereich zugedachte bzw. von ihm
übernommene Funktion als Neben-Außenwirtschaft
mit speziellen Aufgaben, erheblichen Sonderrechten
und daraus resultierenden Möglichkeiten.
Die „Eigenerwirtschaftung der Mittel"
war dem Bereich KoKo sehr leicht gemacht worden.
- Unter volkswirtschaftlichem Aspekt war somit
KoKo eine besondere Institution im Rahmen des
Außenwirtschaftssystems der DDR, die die Möglichkeit
hatte, Mittel, die sonst im Planbereich erwirtschaftet
worden wären, im Bereich zu akkumulieren
und diese entweder für die
Volkswirtschaft oder für andere Zwecke zu verwenden.
Ein Teil der KoKo-Mittel wurde für außenwirtschaftliche
Zwecke eingesetzt. Dieser Teil (für die
Versorgung von Wandlitz, die Unterstützung
kommunistischer Länder etc.) war jedoch relativ
gering. Der größte Teil der von KoKo erwirtschafteten
Mittel kam der Volkswirtschaft, aus der sie
- von der Devisenabschöpfung abgesehen, die
etwa 45 % der KoKo-Einnahmen ausmachte -
letztlich ja auch stammten, wieder zugute durch