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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Drucksache 12/7600 <strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong><br />

bestimmt wer<strong>de</strong>n. Laut eines handschriftlichen Vermerks<br />

von Manfred Sei<strong>de</strong>l wur<strong>de</strong> das Konto über das<br />

Unternehmen Moksel angelegt, zeichnungsberechtigt<br />

waren Rodo Schnei<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Alexan<strong>de</strong>r Moksel,<br />

bei<strong>de</strong>s Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r A. Moksel AG. Der<br />

Betrag entstammte <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>rkonto 0528 DHB<br />

(Mielke-Konto). Am 26. Februar 1990 ging ein Betrag<br />

in Höhe von 5.504.424,28 DM auf das Konto 0528<br />

DHB ein. Hierbei han<strong>de</strong>lte es sich vermutlich um <strong>de</strong>n<br />

angelegten Betrag von fünf Mio. DM zuzüglich Zinsen<br />

abzüglich Spesen, obwohl die <strong>de</strong>m Untersuchungssausschuß<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Unterlagen keine<br />

endgültige Klärung dieser Frage zuließen. In diesem<br />

Zusammenhang ermittelte auch die Staatsanwaltschaft<br />

in Berlin (Dokument-Nr. 723-724).<br />

Über <strong>de</strong>n Schweizerischen Bankverein in Genf wur<strong>de</strong>n<br />

ca. 20 Mio. DM angelegt. Diese Summe wur<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r Hauptabteilung I <strong>de</strong>r Delta GmbH <strong>und</strong> später<br />

<strong>de</strong>r Kunst <strong>und</strong> Antiquitäten GmbH für Spekulationen<br />

mit E<strong>de</strong>lmetallen zur Verfügung gestellt. Der Betrag<br />

stammte wahrscheinlich aus <strong>de</strong>m „Mielke-Konto"<br />

0528 DHB. Von do rt sind am 20. November 1984<br />

<strong>und</strong> am 25. Januar 1985 jeweils zehn Mio. DM an die<br />

Delta GmbH überwiesen wor<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Hinweis<br />

„Gold" bzw. „für Goldoperationen". Nach Angaben<br />

<strong>de</strong>r Direktoren <strong>de</strong>r Delta GmbH <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Kunst <strong>und</strong><br />

Antiquitäten GmbH, Joachim Farken <strong>und</strong> Klaus-Dieter<br />

Richter, sollen mit <strong>de</strong>n E<strong>de</strong>lmetallspekulationen<br />

folgen<strong>de</strong> Gewinne erzielt wor<strong>de</strong>n sein (Dokument-<br />

Nr. 725):<br />

1985: DM 1.057.000<br />

1986: DM 3.286.000<br />

1987: DM 1.370.000<br />

1988: DM 2.200.000<br />

1989: DM 1.605.000<br />

Der Verbleib <strong>de</strong>r 20 Mio. DM konnte vom Untersuchungsausschuß<br />

nicht geklärt wer<strong>de</strong>n. Festgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n konnte, daß am 19. April 1990 ein Teilbetrag<br />

<strong>de</strong>s Depots in Höhe von 8.096.160,74 DM auf das<br />

Konto 0590 DHB <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>r Finanzen<br />

überwiesen wur<strong>de</strong>. Der Verbleib <strong>de</strong>s Restbetrags in<br />

Höhe von r<strong>und</strong> 11,9 Mio. DM ist unklar. Laut Farken<br />

<strong>und</strong> Richter soll aufgr<strong>und</strong> stark gefallener E<strong>de</strong>lmetallpreise<br />

seit En<strong>de</strong> 1988 ein Verlust in dieser Höhe<br />

eingetreten sein. In diesem Zusammenhang ermittelte<br />

auch die Staatsanwaltschaft bei <strong>de</strong>m Kammergericht<br />

Berlin, Arbeitsgruppe Regierungskriminalität,<br />

gegen Sei<strong>de</strong>l, Farken <strong>und</strong> Richter. Nach Auskunft<br />

<strong>de</strong>r Staatsanwaltschaft wur<strong>de</strong> dieses Verfahren<br />

jedoch mangels hinreichen<strong>de</strong>n Tatverdachts eingestellt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Syd-Bank in Kopenhagen wur<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n<br />

Treuhän<strong>de</strong>r Wolfram Wiegand, Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

Wicon GmbH, Berlin (West), ca. eine Mio. DM angelegt.<br />

Die Summe von einer Mio. DM wur<strong>de</strong> am 26. Oktober<br />

1987 vom Konto 0528 DHB an die Syd-Bank<br />

überwiesen. Der Betrag war für Wertpapier-Spekulationen<br />

vorgesehen. Bis zum 1. November 1989 erbrachte<br />

<strong>de</strong>r Betrag einen Gewinn von 236.000 DM. Im<br />

Mai 1990 behauptete Wolfram Wiegand gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Treuhandanstalt, daß von <strong>de</strong>m angelegten Betrag<br />

aufgr<strong>und</strong> von Kurseinbrüchen nur noch 853.200 DM<br />

zur Verfügung stün<strong>de</strong>n. Dies erscheint allerdings unrealistisch,<br />

da es 1990 zu keinen <strong>de</strong>rart erheblichen<br />

Kurseinbrüchen gekommen war. Im Juli 1990 überwies<br />

Wiegand aufgr<strong>und</strong> einer Absprache mit Waltraud<br />

Lisowski <strong>de</strong>n ursprünglichen Anlagebetrag von<br />

einer Mio. DM auf ein Konto <strong>de</strong>r Effect Vermögensverwaltungs<br />

GmbH. Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n nicht<br />

abgeführten Gewinnen ermittelte auch die Arbeitsgruppe<br />

Regierungskriminalität bei <strong>de</strong>r Staatsanwaltschaft<br />

bei <strong>de</strong>m Kammergericht in Berlin.<br />

Direkte Geldanlagen im Ausland<br />

Unter direkten Geldanlagen sind Anlagen <strong>und</strong> Depotbildungen<br />

zu verstehen, die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Bereichs<br />

Kommerzielle Koordinierung bei ausländischen Banken<br />

tätigten. Für die Konten bei diesen Banken waren<br />

u.a. Manfred Sei<strong>de</strong>l, Dr. Schalck-Golodkowski <strong>und</strong><br />

Dr. Klaus-Dieter Neubert zeichnungsberechtigt.<br />

Diese Anlagen wur<strong>de</strong>n aus Mitteln <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rkonten<br />

0528 <strong>und</strong> 0628 DHB <strong>de</strong>r Hauptabteilung I gespeist.<br />

Hintergr<strong>und</strong> für diese Anlagen waren 1988 Befürchtungen<br />

über eine mögliche Zahlungsunfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

DDR. Es sollten Rese rven für eintreten<strong>de</strong> außergewöhnliche<br />

Versorgungsnotwendigkeiten gebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, die außerhalb <strong>de</strong>r Zahlungsbilanz <strong>de</strong>r DDR<br />

realisierbar sein mußten.<br />

1988 wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Konto 0528 DHB folgen<strong>de</strong> direkte<br />

Auslandsanlagen getätigt:<br />

- Bankhaus Hugo Kahn & Co., Zürich, zehn Mio. DM<br />

- Kathreinbank, Wien, zehn Mio. DM<br />

- Zentralsparkasse <strong>und</strong> Kommerzialbank, Wien, fünf<br />

Mio. DM<br />

- Schweizerischer Bankverein, Lugano, 40 Mio. DM<br />

- Privatbanken A/S, Kopenhagen, 0,5 Mio. DM<br />

Gesamt: 65,5 Mio. DM (Dokument-Nr. 726-727).<br />

Aus <strong>de</strong>m Konto 0628 DHB wur<strong>de</strong>n 1988 bzw. 1989 folgen<strong>de</strong><br />

direkte Auslandsanlagen getätigt:<br />

- Kathreinbank, Wien, 40 Mio. DM<br />

- Zentralsparkasse <strong>und</strong> Kommerzialbank, Wien, 44,2<br />

Mio. DM<br />

- Schweizerischer Bankverein, Lugano, zehn Mio.<br />

DM<br />

- Privatbanken A/S, Kopenhagen, zehn Mio. DM<br />

Gesamt: 104,2 Mio. DM.<br />

Es war geplant, einen Teilbetrag <strong>de</strong>s Depots bei <strong>de</strong>r<br />

Zentralsparkasse <strong>und</strong> Kommerzialbank in Wien in<br />

Höhe von 24,2 Mio. DM an die Bank für Arbeit <strong>und</strong><br />

Wirtschaft in Wien umzubuchen. Dieses Vorhaben<br />

wur<strong>de</strong> aber nicht realisiert (Dokument-Nr. 728).<br />

Aus diesen direkten Geldanlagen wur<strong>de</strong>n insgesamt<br />

Zinserträge von ca. 7,6 Mio. DM erwirtschaftet. Der<br />

Verbleib dieser Geldanlagen konnte geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie wur<strong>de</strong>n über Zwischenkonten <strong>de</strong>m Ministerium<br />

<strong>de</strong>r Finanzen auf das Konto 0590 bei <strong>de</strong>r DHB überwiesen.<br />

Geldanlagen im Inland<br />

Zu <strong>de</strong>m Konto 0528 bei <strong>de</strong>r DHB gehörten verschie<br />

<strong>de</strong>ne Unterkonten, zu diesen zählte auch das DM-

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